Die Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche zu Steyr

112 12. „.................Egkenperger von Grätz, Tochter gewesen ist gestorben im 1539 Jahr." Fragment eines großen Grabsteines aus rotem Marmor. Schrift in gotischer Minuskel. Im unteren Teile des Schildes befinden sich zwei Wappen, von dem heraldisch rechts befindlichen ist der Schild abgebrochen. Der gekrönte Stechheim zeigt einen auffliegenden gekrönten Adler als Zier (Fuxberger). Das heraldisch links gestellte Wappen ist da§ Wappen der Eggenberger. Im Schilde drei Raben nach einer Krone fliegend, am gekrönten Helme ein geschlossener Adlerflug. Es ist dies zweifellos der Grabstein der Barbara Fuxberger, Tochter des Balthasar Eggenberger zu Graz. Die Genannte war die erste Frau des Hans Fuxberger, Bürgermeisters zu Steyr, eines sehr reichen Mannes, der in der Pfarrkirche eine Kapelle erbaute. In derselben wurde Barbara Fuxberger bei­ gesetzt '). Dieser Hans Fuxberger war ein Neffe des gleichnamigen Bürgers zu Steyr (j* 1494), dessen Grabstein unter II, 7 beschrieben wurde. Die Fuxberger- Kapeile übernahmen später die Händl als ihr Erbbegräbnis. Im Jahre 1596 erwähnt Wolfgang Lindner in seinen Annalen dieselbe mit dem Bemerken, sie sei, wie man aus den Fenstern und anderen Anzeichen schließen könne, von den Eggenbergern (!) erbaut worden. Hans Fuxberger hatte in zweiter Ehe die Lueretia, Tochter des Christoph Egger von Neuhaus und der Barbara, geb. von Schönberg, zur Frau, die sodann den Michael Pfefferl zu Pieberbaeh ehelichte ^). 13. Grabstein aus rotbraunem Marmor (Mitte des 17. Jahrhunderts). Die Schrift in Kanzlei-Minuskel ist vollständig ausgebroehen. Wappen: Gevierter Schild, 1 und 4 ein Schrägfluß, 2 und 3 geteilt, oben eine Gugel, unten ein lateinisches „W". Am geschlossenen Hehn ein barhäuptiger Mann wachsend, die Linke in die Seite gestemmt, in der Rechten ein ruderartiges Gerät über die Schulter tragend. 14. Potentiana Wernberger, geb. Prevenhueber, des Georg Wern­ berger von Wernberg, des inneren Rates und Handelsherren zu Steyr Hausfrau, gestorben 19. September 1656, 56 Jahre alt. Grabstein aus weißem Marmor, Schrift in vertiefter lateinischer Majuskel. Georg Wernberger war 1641—1645 Stadtriehter zu Steyrs. — Hans und Andrae Prevenhueber erhielten von Erzherzog Karl von Steiermark den rittermäßigen erbiändischen Adel mit folgendem Wappen. In Blau auf weißem Felsen ein Bergmann in gelber Kleidung, die Kapuze über dem Kopfe, mit schwarzem Bergleder, in der Rechten einen Hammer schwingend, in der Linken eine Berghaue über der Schulter tragend. Offener gekrönter Hehn, mit dem Bergmann wachsend. Deeken blau-golden*). i) Die Grabschrift lautete: „Hie liegt be­ graben der ersam Hannß Fuxberger, der ge­ storben ist An. 1542 den 19ten November, und Barbara seine Hausfrau, die des Balthasar Eggenberger zu Gräz Tochter gewesen; ist ge­ storben An. 1539". (Prevenhueber: „Annales Styrenses".) 2) Siehe Grabstein Nr. I., 2. s) Siehe Grabstein desselben unter I., 6., dieser Abhandlung. 4) Siehe v. Pantz: „Beiträge zur Geschichte der Innerberger Hauptgewerkschaft" in den Veröffentlichungen der hist. Landeskommission für Steiermark, Heft XIX.

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