Die Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche zu Steyr

111 steckt ist. Zwischen den Hörnern sind vier Straußenfedern, geib, schwarz, rot und weiß. — Am 18. September 1686 erhielten die Brüder Josef, Tobias und Adam Achtmarkt einen adeligen Wappenbrief mit dem Prädikate von Acht­ marktstein unter Besserung ihres Wappens, weiche darin bestand, daß an Stehe des Stechheims ein offener, gekrönter Heim veriiehen wurde mit einem wach­ senden goidenen Greifen ais Heimzier. — Am 9. Juii 1637 erhieiten die Ge­ brüder Veit, Christian, Kaspar, Mathes, Gregor und Abraham Aehtmark, Tiroler Untertanen, einen bürgeriiehen Wappenbrief mit dem dem Josef Achtmarkt im Jahre 1614 verliehenen Wappen'). 10. „Johann ................. Böm. kais. Majestät gewester ................. ". Grabstein aus weißem Marmor, oben eine Tafei mit ornamentiertem Rahmen, die Kanziei-Minuskeischrift ist vöiiig abgebrochen, unten beßndet sich das von Biatt- ornamenten umgebene Wappen. Wappen: Gevierter Schiid. 1 und 4 ein Löwe, 2 und 3 fünfmal sehrägreehts geteiit; offener, gekrönter Heim; Zier: der Löwe wachsend. 11. Hans Gramatsehmid, Bürger zu Steyr, j- ............... (unausgefüiit), und Dorothea Radauner, seine Hausfrau, j* 31. Oktober 1529. Grabstein aus iichtrotem Marmor. Schrift in erhabener, lateinischer Majuskel. Der Grabstein zeigt eine Darstellung der Verspottung Christi durch die Kriegsknechte, deren einer zur Linken des sitzenden Heiiandes kniet und ihm höhnisch, die Mütze iüttend, ein Schiifrohr reicht, das Christus mit der Rechten faßt, während die Linke am Knie ruht. Darunter sieht man iinks Hans Gramatsehmid und rechts seine Frau einander zugewendet vor einer Säule, die das Biid in zwei Häiften teilt. Der Mann in weiter Schaube mit einem Pelzkragen hat einen breitkrempigen Hut auf dem Kopfe. Die Frau ist in ein faltenreiches Gewand gehüllt, mit einer enganliegenden Haube und einem Kinntuehe. Hinter beiden Figuren stehen ihre Wappensehilde. Wappen Gramatsehmid: Im Schilde ein oberhalbes Einhorn. Dasselbe am geschlossenen Helme wachsend. Wappen Radauner: Geteilter Schild mit einem halben Rade im unteren Felde aus der Teilungslinie wachsend, ein wachsendes Einhorn im oberen Felde. Gekrönter Steehhelm mit wachsendem Einhorn als Zier. Hans Gramatsehmid, Ratsbürger und reicher Handelsmann zu Steyr, *j* 1537, besaß den Edelsitz Grub und wurde mit seinem Bruder Michael 1518 geadelt. Er war auch Gewerke zu Joaehimstal. Sein Nachlaß wurde außer zu Grub, Steyr und Joaehimstal zu Linz, Freistadt, Krems, Wien, Venedig und Prag in- ventiert. Hans Gramatsehmid war zweimal verehelicht: 1. mit Dorothea, Tochter des Leonhard Radauner, Stadtkämmerers zu Wien, und 2. mit Katharina, Tochter des Bernard Hohenfuder zu Lustenfelden, die hernach den Georg Steer, Eisenhändler und Bürger zu Steyr, ehelichte ^). 9 Adelsarchiv. — Nach der Beschreibung in den „Tiroler Wappenbüchern" daselbst ist im Wappen vom Jahre 16)4 der Helm un­ gekrönt, trägt einen Wulst in den Farben der Helmdecken und hat als Zier nur die 4 Straußen­ federn. Mit diesem Wappen ist auch ein Johann Achtmarckt 1665 als Mitglied der „Stubengesell­ schaft" in Hall in Tirol eingetragen. (Mitteilungen des H. Kustos Fischnaler in Innsbruck.) 9 Prevenhueber: „Annales Styrenses".

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