Die Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche zu Steyr

- 95 Georg Rottaler, Ratsbürger zu Steyr, war in erster Ehe vermählt mit Katharina Riehtseheidel, in zweiter mit Margaretha N. Der Sohn Kaspar Rottaler, Besitzer des Schlüsselhofes zu Steyr, war vermählt mit Katharina Stettner. Fast zur selben Zeit treten in Steyr und Graz Rottaler auf, deren Zusammenhang zwar nicht nachgewiesen, aber höchst wahrscheinlich ist. Thoman Rottaler, Stadtrichter zu Graz, mit Elsbeth Seidenatter vermählt, deren Schwester Radegunda den Balthasar Eggenberger geehelicht hatte, war der Stammvater der Grazer Rottaler, die Thalberg und Neudau erwarben und im Grafenstande erloschen. Die Rottaler v. Thalberg führten im roten Schilde ein anstehendes silbernes Tatzenkreuz, am Helme einen geschlossenen Flug. Die Stadt Steyrischen Rottaler führten dagegen in Rot ein auf dem Fußrande des Schildes stehendes, unten gegabeltes, oben gestümmeltes Patriarehenkreuz, am Helme einen ge­ schlossenen Flug. Der zu Steyr seßhafte Zweig des Geschlechtes erlosch mit Hans Rottaler im Jahre 1555*). 14. Iheronimus Zumbherum (Zuvernumb), Burger zu Steyr, gestorben 1. Mai 1547, Barbara, seine erste Frau, gestorben 1. Jänner 1550. Wolfgang, sein älterer Sohn, auch Burger zu Steyr, gestorben 5. November 1551, liegt zu Krems begraben. Grabdenkmal aus rotem Marmor. Oben in reicher Komposition der Heiland in den Wolken als Richter am jüngsten Tage,, auf einem Regenbogen thronend, die Welt­ kugel zu seinen Füßen. Zu beiden Seiten Engel, welche die Marterwerkzeuge Christi halten; unter denselben knien links Maria und rechts Johannes der Täufer. In der Mitte der Wappenschild, von einem Schildträger gehalten. Den Schild stützen rechts und links zwei kniende Genien. Beiderseits des Schildes je eine Tafel mit Sprüchen aus der heiligen Schrift. Unter diesen Tafeln kniet links ein Mann, die Hände ge­ faltet, in langem Mantel mit weiten Ärmeln gehüllt, auf dem Kopfe ein Haarnetz; links eine Frau, gleichfalls in langem Gewände. Die Köpfe der beiden Figuren sind dem Beschauer zugewendet. Die Schrift ist in erhabener lateinischer Majuskel; am Ende derselben, in der rechten unteren Ecke des Grabdenkmales, befindet sich eine Tartsche mit einer Hausmarke. Wappen: Im Schilde ein Schrägbalken, belegt mit einer abwärts gewendeten Mondsichel. Hieronymus Zuvernumb war Stadtrichter zu Steyr 1521, ferner Bürger­ meister daselbst in den Jahren 1522 und 1523, 1527 und 1528, 1531—1536. Seine erste Frau war Barbara Mattsperger aus Salzburg, die zweite Barbara Köllenpeck, die sich nach seinem Tode mit Jakob Gienger, Yizedom des Landes ob der Enns, wieder vermählte. Hieronymus Zuvernumb hinterließ zwei Söhne und eine Tochter namens Dorothea, die nach dem Tode ihrer beiden Brüder ihr reiches Erbe ihrem Gatten Daniel Straßer zubrachte, der auch das Zuvernumbsche Wappen mit seinem vereinigte^). *) Prevenhueber, „Annales Styrenses"; Siebmacher, „Der oberösterreichische Adel" von Freiherrn von Starkenfels. + 3) Prevenhueber, „Annales Styrenses".

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