Die Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche zu Steyr

88 Die Gebrüder Händl erhielten von Kaiser Maximilian 1513 einen Wappen­ brief und wurden 1541 in den rittermäßigen Reichs- und erbiändischen Adels­ stand erhoben. Mit Johann Matthias Häudi erlangte ein Zweig des Geschlechtes 1653 den Reiehs-Freiherrnstand mit dem Prädikate „von Gobelsburg". Das Stammwappen dieses angesehensten Stadt Steyrischen Geschlechtes zeigt im schwarzen Felde auf grünem Dreiberge einen weißen Hahn. Auf dem Stechhelm mit schwarz-weißem Wulst steht auf dem grünen Dreiberge der weiße Hahn. — Bei der Wappenvermehrung im Jahre 1609 wurden die Wappen der erloschenen Geschlechter Pfefferl und Sighard mit dem Händlischen Stamm­ wappen vereinigt'). 6. Georg Wernberger von Wernberg, des inneren Rates gewesener kaiserlicher Stadtrichter zu Steyr, gestorben 19. Oktober 1666, 68 Jahre alt. Grabdenkmal aus rotem Marmor; Schrift: Frakturminuskel. Wappen bemalt: Gevierter Schild, 1 und 4 auf grünem Berge in Gold ein roter Erdkrebs (Werre), 2 und 3 geteilt, unten ein silberner Balken in Rot, oben in Grün ein goldener Bergknappe wachsend, mit Berghaue und Hammer in den Händen. Offener gekrönter Helm, mit rechts rot-grünen und links schwarz-gelben Decken. Zier: zwischen zwei Hörnern, deren rechtes von Gold über Schwarz und das linke von Gold über Rot geteilt ist, ober einem grünen Dreiberge der rote Erdkrebs. Georg Wernberger war 1641—1645 Stadtriehter zu Steyr. Bereits am 18. Februar 1572 erhielt ein Sebastian Wernberger einen kaiserlichen Wappen­ brief. Das Wappen zeigt einen von Gold über Blau geteilten Schild mit einer kriechenden schwarzen Werre im oberen Felde; Stechhelm mit blau-goldenen Deeken und ebensolchem Wulst; Zier: zwischen zwei von Gold und Blau farbengewechselt geteilten Hörnern eine schwarze Werre. Am 18. Juli 1646 erhielt Georg Wernberger unter Berufung auf den obigen, seinem Vorfahren verliehenen Wappenbrief den rittermäßigen Adel mit dem Prädikate „von Wernberg". Das Wappen zeigt 1 und 4 in Gold auf grünem Dreiberg eine schwarze Werre, 2 und 3 geteilt von Blau über Rot. Im oberen blauen Felde ein wachsender „Werkmann" mit gelbem Rock und spitzer Kappe, schwarzem Schurzfell, in der einwärts gekehrten Hand eine Hacke vor sieh haltend, in der anderen Hand einen Hammer über die Achsel gelehnt; im unteren roten Felde ist ein weißer Querbalken. Der offene gekrönte Helm zeigt rechts rot­ blaue, links schwarz-gelbe Decken. Zier: Zwei BüFelhörner geteilt von Gelb über Schwarz und Blau über Rot; das linke mit einer gelben, das rechte mit einer blauen Lilie besteckt; dazwischen auf grünem Dreiberg der schwarze Erd­ krebs (Werre). Am 16. Oktober 1700 erhielt ein Dr. jur. Johann Wernberger, Advokat iu Nürnberg, Bruderssohn des obigen Georg Wernberger, Stadtriehters zu i) Wißgriil, „Schauplatz des iandsässigen niederösterreichischen Adeis"; v. Pantz, „Bei­ träge zur Geschichte der Innerberger Haupt- gewerkschaft" in den Veröffentlichungen der historischen Landeskommission für Steiermark, H. XIX.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2