Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

87 Gigler. Die Gigler gehören der Steyrer Bürgerschaft, an und gelangten durch die Ehe eines Gigler mit der Schwester des Badmeisters und späteren Ober-Vorgehers Karl Schwarz in den Innerberger Gewerkenstand1). Von den zwei uns bekannten Söhnen aus dieser Ehe war Wolf Gigler seit 1639 in hauptgewerkschastlichcn Diensten zuerst in Weyer, 1670 Hammerverwalter in St. Gallen, von wo er 1679 aus dem Bad- und Hammermeistergliede zum Vorgeher bei der Verlagsstelle in Steyr gewählt wurde. Von seiner Ehe mit Maria Elisabeth N. stammten die beiden 1678 in hauptgewerkschaftlichen Diensten stehenden Söhne Hans Michael und Karl Friedrich. — Ein Bruder des oberwähnten Wolf Gigler namens Georg Andrae war Obristleutnant und Kommandant der Artillerie zu Krumau: er starb 1674. Da seine beiden Ehen mit Anna Lucia N. und 1670 mit Katharina Judith v. Albramovitz auf Bovna kinderlos blieben, setzte er seinen Bruder Wolf zum Erben ein. Ein Nachkomme dieses, Josef Engelbert Gigler, war um die Mitte des 18. Jahrhundertes Marktschreiber in Vordernberg, hatte 1747 zu Leoben die Eva Viktoria Zechner geehelicht und mit ihr den Sohn Jakob, 1786 Syndikus zu Obdach, und die Tochter Dominica gezeugt, die mit Johann Gotthard Walcher, Bergamts-Verwalter in Schladming, vermählt war. Stammwappen (nach Siegeln Wolf Giglers des Älteren): Im Schilde ein Adler; derselbe stehend mit ausgebreiteten Schwingen am geschlossenen Helme. Wappen des Georg Andrae und des Josef Engelbert Gigler (nach Siegeln v. J. 1669 und 1756): Gevierter Schild, 1 und 4 ein springender Löwe mit einem Schwerte in der rechten Vorderpranke, 2 und 3 ein Adler; Herzschild mit einem Balken. Zwei offene, gekrönte Helme, am ersten als Zier der Löwe des 1. Feldes, am zweiten der Adler wie im Stammwappen. Quellen: Archiv der Stadt Stoyr. — Hofkammerarchiv, Innerberger Akten. — Steierm. Land.-Archiv, Vordernberger Marktarchiv : Inventars. Gordon. Welsche Gäste, zu Beginn des 17. Jahrhunderts als Handelsleute zu Bruck a. d. Mur seßhaft, wo Adam „Gorthan“ 1613 bereits in Verbindung mit dem Vordern­ berger Eisenwesen war. Bald darnach kam ein Zweig der Gordon ins Innerberger ') ln Vordernberg waren in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhundertes — also zu einer Zeit, in der sich noch Hammerwerke daselbst befanden — im Besitze solcher Werkgaden Wolf Sippachzeller und Marx Gugler (auch Gügler). 1563 ist ein Leonhard Gugler Eisenverleger in Leoben und ein Hans 1592 und 1595 daselbst, Stadtriebter, Ihre Nachkommen dürften die oberwähnten Steyrer Gugler sein. — Andrae Gigler, Priester des Salzburger Bistums und Provisor der Pfarre Graz, erhielt mit seinem Bruder Hans von König Ferdinand I. ddto. Wien 9. Juli 1554 Wappen und Kleinod, und zwar in einem von Weiß über Bot geteilten Schilde auf weißem Drei­ berge ein schwarzer Adler mit ausgebreiteten Schwingen. Geschlossener Helm mit rot-weißen Decken und ebensolchem Wulst, darüber der Adler stehend. (Adelsarchiv, Wappenbuch I.)

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