Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

86 banden waren, beraubt und dient armen Leuten zur Wohnung. Es teilt das Schicksal so mancher anderer Herrensitze steirischer Gewerken. — Am 1. Sep­ tember 1623 erhielt Pankratz Geyer für seine durch 24 Jahre geleisteten Dienste den rittermäßigen Adel, die rote Wachsfreiheit, das Prädikat „von Geyersegg“ nach seinem Ansitze und die Besserung des seinen Vorfahren „von Kaiser Maximilian“ verliehenen Wappens. Aus seiner Ehe mit der Witwe des Badmeisters Hans Silbereisen, die ihm eine Stieftochter Bosina mitbrachte, stammten mehrere Kinder, für welche Georg Geyer und Anton Barbolan die Gerhabschaft führten. Georg Geyer, mit Aurelia v. freye vermählt, die nach ihm 1647 starb, besaß 1624 das Badwerk des 1621 verstorbenen Philipp Jakob v. freye in der freieng, das 1625 um den Schätzwert von 10.200 fl. an die Hauptgewerkschaft fiel. Er selbst war sodann zuerst Stallmeister zu Eisenerz und 1643—1644 Vorgeher bei der Verlagsstelle in Steyr. Auch unter den landsteirischen Hammermeistern finden wir im ersten Jahrzehnte des 17. Jahrhundertes einen Philipp Geyer, seinem Siegel nach demselben Geschlechte entsprossen, das noch bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhundertes sich im Innerberger Gewerkenstande findet. — Christoph Josef Geyer, geschworener Stadtschreiber zu Leoben, demselben Geschlechte zugehörig, siegelt 1739 mit dem Stammwappen. Von denen, die auswärts zogen, seien erwähnt P. Konstantin Geyer, Kapitular zu Admont v. J. 1660—1703, Johann Friedrich Geyer v. Geyersegg, J. U. Dr., gest. zu Wien 1675, vermählt mit Maria Salome v. Bischofs. Weiters scheint ein Zweig dieses Geschlechtes ob Möderbruek an der Straße über den Bottenmanner sauern schon im 17. Jahrhunderte seßhaft geworden zu sein. Das stattliche Herrenhaus des Koinergutes mit einem Besitze von 600 Joch ist noch heute den bäuerlichen Geyer v. Geyersegg zu Eigen. Stammwappen (nach Siegeln): Im Schilde auf einem Dreiberg eine Schnecke, darauf ein auffliegender Geier. Geschlossener Helm mit Wulst, Zier: die Schildfigur *)• Wappen v. J. 1623: Gevierter Schild, 1 und 4 in Bot ein silbernes Ein­ horn, 2 und 3 in Gold auf grünem Dreiberge ein Schneckenhaus mit hervor­ kriechendem fiere, darauf ein natürlich gefärbter Geier, auffliegend. Offener gekrönter Helm. Decken rechts: Bömisches Beich, links: Haus Österreich. Zier: der Geier mit der Schnecke am Dreiberge. Quellen: Adelsarchiv. — Hofkammerarchiv. — Kastenarchiv zu Groß-Reifling (jetzt im Statth.-Archive in Graz). — Pfarrarchiv zu Eisenerz : Gedenkhuch. — Steierm. Land.-Archiv, Vordern- berger Marktarchiv. Vgl. v. Pantz : Beiträge zur Geschichte der Innerberger Hauptgewerkschaft (Verüffentl. d. hist. Land. Komm. f. Steiermark. Heft XIX). Pansch u. v. Pantz, Regesten zum Innerberger Eisen­ wesen (Jahrbuch der k. k. herald. Ges. „Adler“ 1908). ') Niklas Geyer, Buchhalter bei der Kammer in Kremnitz, erhielt am 16. Jänner 1623 ein ähnliches Wappen : im schwarzen Schilde auf goldenem Dreiberge ein auffliegender weißer Geier. Offener, gekrönter Helm mit schwarz-gelben Decken. Die Schildflgur als Zier.

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