Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges
65 Maria Kielenprein, geb. Freisamb vom Vordernberger Rate zum Gerhab der un mündigen Kinder bestellt wurde. Mitte des 18. Jahrhunderts waren die Hämmer zu Scheifling und Teufenbach im Besitze des Stiftes St. Lambrecht und der Anna Maria v. Egger. Wappen (nach Siegeln): Im Schilde ein springender Löwe. Derselbe am geschlossenen Helme zwischen zwei Hörnern. Quellen: Steierm. Land.-Archiv. — Vordernberger Ratsprotokolle und Archiv' Seekau, Auszüge aus demselben von Freiherrn Otto v. Fraydenegg und Monzello, v. Fridinger. Tn der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts finden wir Erasmus Fridinger als Burger und Hammerherrn zu Weyer a. d. Enns, jener alten Industriestätte, die schon in der Mitte des 14. Jahrhunderts als Markt erscheint und bereits damals einer Reihe von Geschlechtern des Eisenadels, wie den Schilcher, Zöllner, Asen- paum, den Berausch, Ohienast, dann den Trodl, Grüntaler u. a. als Wohnsitz diente1). Die Schrotschmieden, sowie die späteren Welsch- und Kleinhämmer standen am Gaflenz- und Dürrenbache, die den freundlichen Markt mit den alten schönen Häusern durchfließen, und in der „unteren Reifling“, dem heutigen Klein-Reifling. Erasmus Fridinger besaß auch einen Anteil am „Winterhammer“ nebst Häusern und Gärten in Waidhofen a. d. Ybbs, die er 1535 dem Peter Fürnsin, Hammer schmied in Waidhofen, verkaufte. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts hatten die Hämmer des Erasmus Fridinger zu Klein-Reifling seine Söhne Thoman und Damian iune, von welchen ersterer bis 1562 und letzterer bis 1567 erscheint und bereits mit dem namenanspielenden Wappen mit dem Ölzweige siegelt. Thomans Sohn Andrae saß seit 1564 am väterlichen Besitze, den er durch 40 Jahre innehatte. Aus seiner 1572 zu Steyr mit Esther, der Tochter des Frei- stätter Bürgermeisters Achaz Kamerer, geschlossenen Ehe stammten fünf Söhne und vier Töchter. Ihm und seinen Brüdern Sebastian, Erasmus, Johann und Wolf wurde für Verdienste wider den türkischen Erbfeind, die sich besonders Sebastian durch seine langjährige Tätigkeit in der Kriegskanzlei erworben hatte, im Jahre 1572 der rittermäßige Adel verliehen. Als Andrae 1604 starb, übernahm sein gleich namiger Sohn die Gewerkschaft, die er zusammen mit Georg Stubmer v. Schwaighof je zur Hälfte noch 1625, bei Gründung der Hauptgewerkschaft, besaß. Infolge eines Übermaßes von Schulden blieb weder ihm noch dem Stubmer eine Einlage bei der neuen Union. Andrae wanderte als Protestant i. J. 1631 nach Regensburg aus. Über sein weiteres Schicksal und das seiner Brüder Erasmus, Isaak und Wolf wissen wir nichts, einer von ihnen scheint nach Scheibbs gezogen zu sein, wo wir 1604 eine Anna Fridinger als Eisenhändlerin finden. Ihr erster Mann war Adam Baumgartner in Eisenerz. Sebastian, der älteste der Brüder, er- *) Weyer erhielt vom Kaiser Ferdinand I. am 2. Mai 1564 ein Wappen. (Archiv der Kom mune Weyer a. d. Enns.) ö
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