Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

63 Fraydenegg“. Matthias Fraydt, geb. 1618, t 1705, übernahm Piehelhofen, war kais. Fischinspektor und OtternJägermeister in Obersteier, 1653 vermählte er sich mit Maria, der Tochter des Murauer Hammergewerken Wilhelm Monatsehein v. Monns- perg, und 1671 mit Ursula Kielnprein, Tochter des Eisenverlegers Paul Kielnprein in Leoben. Christoph, vermählt mit Anna Maria Schachner, erwarb von seiner Schwester Susanne drei Jahre nach dem Tode ihres Mannes, 1653, die Ainpacher Gewerkschaft, „Ainbach an der Plembsen“ genannt, die nach seinem 1659 erfolgten Ableben von der Witwe am 26. April 1660 an den jüngsten Bruder Heinrich v. Fraydenegg auf Pichelhofen verkauft wurde. Da sein Sohn Franz Ferdinand sich dem geistlichen Stande gewidmet hatte — er war von 1708 bis zu seinem Ableben 1725 Pfarrer in Eisenerz — ging Ainpaeh 1685 auf den Mann seiner Tochter Sidonia Salome, den Hans Andrae Murmayer, über. Wolf Fraidt, der drittjüngste der Brüder, geb. 1630, t 1705, erheiratete 1657 mit Maria Elisabeth Manzell den Höll- hammer bei Kapfenberg in der Laming, den einst die Kormeß und Poegel besaßen. 1665 erwarb er einen Streckhammer in Kapfenberg und erlangte drei Jahre darnach die Konzession zur Erbauung eines Hammers am Mixnitzbache. Wolf war zugleich Landgerichtsverwalter zu Oberkapfenberg, einer Stubenbergisehen Herrschaft. Sein Sohn Franz, geb. 1665, f 1739, erwarb 1689 zum ererbten Höllhammer noch Taferne und den Streekhammer zu Mixnitz. — Hiemit hatten die Fraydenegg den Höhepunkt ihrer Betätigung im Eisenwesen erreicht. Nach dem 1711 erfolgten An­ falle des Monzelloschen Fideikommißgutes Neehelheimb zogen sie sich allmählich von der Eisenindustrie zurück, sie entäußerten sich ihrer Hämmer, wurden unter die Land­ stände aufgenommen und wandten sich mit Glück und Ehren der Beamtenlaufbahn zu. Stammwappen: In Grün ein abgeledigtes, aufgespanntes, silbernes Zelt mit ebensolchen Pflöcken und Seitenleinen, die Spitze mit einem Knauf und abflatterndem silbernen Fähnlein besteckt. Am geschlossenen Helm mit grün-silbernen Decken ragt das Zelttuch mit Knauf und Fähnlein. Wappen v. 1643: Geviert, 1 und 4 in Schwarz ein goldener Löwe, 2 und 3 in Bot ein weißes Zelt mit Knauf und weißem Fähnlein. Offener, ge­ krönter Hehn mit rechts schwarz-gelben, links rot-weißen Decken. Zier: ein wachsender goldener Löwe mit einer weißen Fahne in den Vorderpranken. 1732, 20. Juni: Bewilligung der Vereinigung des Namens mit dem der aus­ gestorbenen von Monzello für Wolf Jakob v. Fraydenegg. 1853, 18. Juli: Österreichischer Bitterstand und WappenVereinigung mit dem der erloschenen Manzell v. Monzello für Karl Fraydt v. Fraydenegg und Monzello. 1903, 3. April: Österreichischer Freiherrenstand für Otto Bitt. Fraydt v. Fraydenegg und Monzello, Landespräsidenten in Kärnten. Gleichzeitige "Wiederauf­ nahme des alten Stammwappens. Quellen: Wichner: Geschichte des Benediktinerstiftes Admont. — Ignaz v. Kürsinger: Lungau. — Kraus: Die eherne Mark. — Schmutz: Steyerm. Lexikon. — v. Forcher: „Die alten Handelsbeziehungen des Murhodens“ in der Zeitschrift des hist. Ver. für Steierm., V. Jahrg., 1. u. 2. Heft, 1907. — Brunner geneal. Taschenbuch 1894. — Die beiliegende Stammtafel verdanke ich der Liebenswürdigkeit des Freiherrn Otto v. Fraydenegg und Monzello, k. k. Landespräsidenten a. D., Herren auf Hechelheim.

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