Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges
Yorster Eisen- und Proviantbesehreiber sowie Schnallensperrer zu Lunz, der im Siegel drei gestielte Kleeblätter auf einem Dreiberge führt. 1539 starb Ursula Förster zu Weyer, nach der am Grabsteine befindlichen Hausmarke- eine geborene Egerer. Die heute noch in Oberland, Gaflenzer Pfarre, seßhaften Förster berühmen sich, von ob genanntem Pankratz abzustammen, dessen Grabdenkmal an der Gaflenzer Kirche zu sehen ist. Wappen des Gregor Wolf Förster nach Siegeln vom Jahre 1622: Ge spaltener Schild, vorne ein wilder Mann mit langem Stab auf einem Dreiberge, hinten drei Schrägrechtsbalken. Geschlossener Helm mit Wulst; Zier: ein wach sender Hirsch. Quellen: Haus- Hof- und Staatsarchiv: Herzog Albrecht IV. Lehenbuch v. J. 1396, 8. 25, Nr. 193, 196, 197 u. 199. — Hofkammerarchiv u. steierm. Landesarchiv: Innerberger Akten. — Archiv der Stadt Steyr: Ratsprotokolle und Inventare. — Prevenhueber: Annales Styrenses. Vgl. v. Pantz: Grabdenkmale der Stadtpfarrkirche zu Steyr im Jahrbuche der k. k. lierald. Gesellschaft „Adler“, 1911 u. 1912. Fraydt von Fraydenegg und Monzello. Im stillen, weltentrückten Lungau treten die Fraid zu Beginn des 15. Jahr hunderts auf. 1460 erwirbt Hans Frayd vom Stifte Admont einen Hof zu Lessach und wird Amtmann des stiftischen Besitzes im Lungau. Durch 100 Jahre bleibt Hof und Amt bei der Familie; Lessach und Tamsweg, unter dessen Batsbürgern mehrere Frayds erscheinen, ist ihr Sitz. Wohl schon durch die Ehe des Sigmund Frayd, der vom Kaiser Karl V. ddo. Augsburg 15. Juli 1530 sein schönes Wappen erlangte, mit Barbara v. Grimming aus dem Geschlechte der alten Lungauer Gewerken, kamen die Frayd in Beziehungen zum Eisenwesen, die der Enkel dieses Paares, Thomas, mit solchem Erfolge pflegte, daß das Geschlecht nun fast zwei Jahrhunderte diesem Berufe treu blieb1). Thomas Fraid, 1611 noch Marktrichter in Tamsweg, wanderte infolge der Religionswirren nach Veräußerung des größten Teiles seines bedeutenden Grundbesitzes aus, trieb Eisenhandel wie vorher in Tamsweg, zu Althofen und St. Veit in Kärnten und erwarb am 22. Juni 1618 von Ferdinand v. Eggenberg um 11.500 fl. den Edelsitz Pichelhofen bei St. Georgen ob Judenburg, woselbst er 1635 starb. Von seinen Töchtern war die ältere, Salome Sidonia, mit dem Leobner Eisenverleger Dietrich Fraisamb, Gewerken in Pöls bei Judenburg, vermählt, die jüngere, Susanna, heiratete 1632 den Urban Kheuner, einen Knittelfelder Handelsherrn, und hernach den Gewerken Hans Fürst am nahen Ainpacher Hammer. Die Söhne Matthias, Christoph, Wolf und Heinrich — mit Ausnahme des erstgenannten alle Hammerherren — erhielten von Kaiser Ferdinand III. ddo. Wien 21. Juni 1643 den rittermäßigen Reichs- und erbländischen Adel mit Wappenbessernng und Verleihung des Prädikates „von 1) 1593 betrieb Joachim Fraid, Bürger zu Tamsweg, einen bedeutenden Speik- und Terpentin handel aus dem Lungau, den vor. ihm Mitte des XVI. Jahrhunderts „die Judenburger Bürgerschaft“ inne hatte. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts war der Lungauer Speik- und Terpentin handel von der Salzburger Hofkammer dem Gewerken Christoph Ferner und dem Christoph Freysauf in Salzburg als Appalto verliehen (v. Kürsinger: Lungau).
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