Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

57 Troyer v. Aufkirchen. Aus dieser Ehe stammten sieben Kinder, die nach des Vaters Tode (1717) in ziemlicher Notlage zurückblieben. Josef Anton, der jüngste Sohn, geb. 1682, lernte das Bäckergewerbe und kam auf seiner Wanderung nach Admont, woselbst er Agnes, die Tochter des Bürgermeisters Felmbaum aus Bottenmann, ehe­ lichte. Sie brachte ihm einiges Geld zu, mit dem Josef Anton Forcher das Ertlsche Bäckerbaus in Knittelfeld erwarb. Aus seiner zweiten Ehe mit Anna Moser stammte der Sohn Johann Josef, der das väterliche Gewerbe übernahm und sich 1765 mit Marie Elise, Tochter des Knittelfelder Floßmeister Peter Weninger, vermählte. Diese Ehe legte den Grund zum späteren Aufstiege der Forcher, als Nikolaus, des Johann Josef Enkel, von seinem Großonkel Josef Weninger 1833 dessen beträchtliches Ver­ mögen sowie die Gewerkschaft Ainbach erbte. Josef Weningers Vater, Peter, der vom Neubauerngute in Uggendorf bei Knittelfeld stammte, war durch seine Heirat mit der reichen Floßmeisterswitwe Elise Weyrer in den Kreis jener Transportunternehmer gelangt, die in Knittelfeld und Leoben saßen und die Floßfahrt auf der Mur bis weitab in die Donau betrieben. Josef selbst, der anfänglich auch die Floßmeisterei betrieb, war durch seine Frau Therese, geb. Stegmüller aus Hopfgarten, mit den Sensengewerken in Verbindung gekommen. Er wandte sich der Eisenindustrie zu, kaufte 1790 die Gewerkschaft Ainbach bei Knittelfeld von Josef Benedikt Pengg und 1812 nach Franz von Hoch­ kotier das Badwerk Nr. 3 in Vordernberg, welches er jedoch schon nach zwei Jahren an den unternehmenden Postmeister Josef Seßler veräußerte. Als langjähriger Bürgermeister der Stadt Knittelfeld ward er ihr ein großer Wohltäter. Der Glücksfall des reichen Erbes traf an Nikolaus Forcher keinen Unwürdigen. Er war wie sein Großonkel ein findiger Kopf und aufgeklärter Mann, vergrößerte den Besitz durch den Hochofen in Seethal und das Hammerwerk bei Obdach, den Pfannhammer in Knittelfeld, den Sensenhammer im Möschitzgraben und erbaute das Sensenwerk in Eppenstein. Er war Bürgermeister seiner Vaterstadt Knittelfeld und wurde 1848 als Abgeordneter des Wahlbezirkes Judenburg in den österreichischen Beichstag nach Wien und Kremsier entsendet. Am 2. August 1851 starb der Be­ gründer des Forcherschen Gewerkenhauses, dem allerdings kein langer Bestand be- schieden war, denn bereits 1890 gingen die Sensenwerke zu Bothenthurn, Pöls und St. Peter ob Judenburg an Karl Wittgenstein, und Ainbach 1896 an die Staats­ bahn über, die das Werk bei Erweiterung der Bahnanlagen im Jahre 1905 niederlegte. Die beiden Söhne des Nikolaus Forcher, Konrad und Franz, erhielten am 10. März 1877 die Anerkennung der adeligen Eigenschaft, die Bewilligung zur Führung des mit Diplom vorn 18. September 1593 dem Hans Forcher verliehenen Adels und Wappens und die Verleihung des Prädikates „von Ainbach“. Mit ihnen erlosch 1908 die steirische Gewerkenfamilie im Mannsstamme. Die nachstehende Stammtafel bietet eine Übersicht über die Nachkommen­ schaft des Nikolaus v, Forcher:

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