Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

50 Joachim und Georg wurden des Landes verwiesen und des letzteren Frau erlitt durch ihre Verweigerung einer katholischen Trauung viel Ungemach. In beider Werks­ besitz trat ihr Schwager, der Judenburger ßatsbürger Georg Salzmann, ein, der 1576—1625 in Urkunden erscheint. Salzmann besaß den Hammer in Purbach unter­ halb der Stadt Judenburg, erwarb den Paßhammer und Einbach, 1585 hatte er den Thorhof bei Judenburg gekauft, der, sowie der Paßhammer, später an Balthasar Hainricher, den Ahnherrn der späteren Grafen v. Hainrichsperg, gelangte. Georg Salzmann erscheint 1625 zum ersten Male als Hammerherr in Pols und Obmann der Hammergewerken im Viertel Murboden. Mit Ehrenreich Salzmann, wohl einem Sohne Georgs, verschwindet der Name. Von den zum katholischen Glauben bekehrten Söhnen des Kaspar Einpacher erhielt Georg, Hofmeister der Edelknaben, von Kaiser Ferdinand II. am 17. Dezember 1619 eine Bestätigung des 1467 seinen Vorfahren verliehenen Adels als eines ritter­ mäßigen '). Nun tritt eine Lücke von fast 100 Jahren ein, bis wir von dem letzten Ein­ pacher, Wolf Egyd, hören, der nach 40jährigem Dienste im Jahre 1715 als kais. Bat und Ober-Mauteinnehmer zu Ybbs a. d. Donau hochbetagt und ohne Leibes­ erben lebte. Seiner Mutter Schwester war die Gattin des kais. Hofkammerrates und Hof­ buchhalters Job. Bapt. Wimmer. Dieser, auch mit Dr. Enzmüller, dem späteren Grasen v. Windhag, verwandt, benützte die etwas weite Familienverbindung mit Wolf Egyd Einpacher und erbat sich bei seiner Adelung den Bitterstand für Beich und Erblande mit dem Prädikat Edler von Einpach, eine Standeserhöhung, die ihm von Kaiser Karl VI. am 28. Februar 1715 gewährt wurde. Das Prädikat „von Ainbach“ erlangten 1877 auch Konrad und Franz v. Forcher, deren Familie Einbach von 1833 bis 1896 besaß. Neben den steirischen Einpachern gab es im 16. und 17. Jahrhundert ein Geschlecht mit ähnlich klingendem Namen im Lungau und Pongau, die Empacher, die, wie es scheint, auch mit dem Eisenwesen in Verbindung standen. Der Salz­ burger Empacher Wappen ist redend, es zeigt im roten Schilde einen silbernen Schrägfluß, geschlossenen Helm mit rot-silbernen Decken und ebensolchem Wulst: als Zier erscheint ein geschlossener, wie der Schild bezeichneter roter Flug* 2). ‘i Adelsgesuch des loh. Bapt. Wimmer v. J. 1715. — Der adelsrechtliche Unterschied des „gemeinen“ und „rittermäßigen“ Adels besteht unter anderem insbesondere darin, daß nur letztere in den Stand und Grad des Adels der „Lehens-Turniergenossen und rittermäßigen Edelleute“ er­ hoben und nur diesen die „vier Ahnen“ verliehen wurden; nur letztere sollten in die Landstand­ schaft aufgenommen werden. — Dementsprechend unterschied auch das Patent v. J. 1631 (Codex Austriacus II, 179) zwischen „rittermäßigen Edelleuten“ und den „Nobilitierten“ und im Patente Kaiser Franz I. vom 13. April 1817 werden die rittermäßigen Edelleute als zum Bitterstande ge­ hörig erklärt (§ 2). 2) Regina Embaeherin, t 1605, des Jakob Rechseysen, Bürgers zu Mauterndorf, Hausfrau. (Kirche St. Gertrud bei Mauterndorf.) Martha Embaeherin, erste Frau des fstl. Chiemsee- ischen Pflegers Martin Freisam zu Bischofshofen, f 22. Jänner 1592. (Liebfrauenkirche in Bischofs­ hofen.)

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