Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

45 Wir wenden uns nun der freiherrlichen Linie des Eggerschen Hauses zu. Ignaz Josef hatte, wie bereits erwähnt, bei der Erbteilung nach seinem Vater das Eadwerk Nr. 7 in Vordemberg mit den Hämmern in Mauthstadt und Mixnitz übernommen und erwarb nach dem Aussterben der Grafen Leslie die Herr­ schaft Pernegg, die jedoch nur kurze Zeit im Familienbesitze blieb. Ignaz Josef war i. ö. Begierungsrat und Indigena von Ungarn; er starb zu Leoben am 21. März 1812 und wurde am Friedhofe um die alte Jakobskirche bestattet. Sein Sohn Christoph folgte ihm im Besitze der Gewerkschaften bereits im Jahre 1806, veräußerte die Hammerwerke, soweit dies nicht bereits von seinem Vater geschehen war, und ver­ kaufte im Jahre 1819 auch das Vordernberger Badwerk, das seit 1655 beim Egger­ schen Hause war, an Franz Bauer Bitt. v. Friedau. Damit schieden die Freiherren v. Egger aus den Beihen der Gewerken und gingen nun den Weg, den so viele vor ihnen gegangen waren; sie wandten sich der Offiziers- und Beamtenlaufbahn zu. B. Die Egger von Eggenwald. Zäher als die freiherrliche hielt die jüngste Linie des Eggerschen Geschlechtes, die Egger von Eggenwald, am ererbten Besitze. Wie schon erwähnt, hatte Josef Georg, der jüngere Sohn des 1704 verstorbenen Josef Egger, das Badwerk Nr. 14 in Vordernberg und die Hämmer zu Furth, Donnersbach, Schladming und Gams über­ nommen. Er starb am 24. August 1740, nur 42 Jahre alt, und wurde in der rechten Seitenkapelle der Jakobskirche zu Leoben beigesetzt. Sein einziger, aus der Ehe mit Johanna Mejak, einer Tochter des 1723 verstorbenen Grazer Bürgermeisters Kaspar Mejak, Herren auf Ober-Krottendorf im Mürztale, und der Johanna Bebekka v. Lenzen- dorf, entstammende Sohn Josef Paul wurde am 5. Februar 1722 geboren und übernahm zunächst unter der Leitung seiner Mutter 1740 den Besitz. 1747 vermählte er sich mit der am 16. Juni 1721 geborenen Josefine Göbleis von Eggenwald, Tochter des 1759 zu Leoben verstorbenen Josef Göbleis von Eggenwald, dessen Prädikat Josef Paul Egger bei seiner am 21. Juli 1771 durch Kaiserin Maria Theresia erfolgten Adelsverleihung annahm1). Hiebei wählte sich Egger ein neues Wappen, das weder mit dem von seinem Onkel Ferdinand Max, noch mit dem von den Göbleis geführten eine Ähnlichkeit aufweist; auch ist von einer Abstammung von den bayrischen Ecker von Kapfing im Adelsakte mit keinem Worte Erwähnung getan. Josef Paul Egger war ein tüchtiger Gewerke; seit 1749 im inneren Bäte zu Leoben, wiederholt Stadtrichter und Bürgermeister, war er auch als Hammerherr zu Donnersbach und Gams viele Jahre Eisenobmann im Kammer-, Enns- und Paltentale. Er starb am 29. Dezember ') Die Göbleis (Göpleis) erscheinen bereits im 16. Jahrhunderte als Ratsbürger zu Radkers- burg und besaßen das nahe gelegene Gut Fahren bühel, damals Eggenwald genannt. Andreas Göpleis erhielt vom Comes palatinus Wolf v. Kaltenhausen ddo. Graz 15. September 1624 ein Wappen; Matthias, Stadtrichter zu Radkersburg, wie seine Vorfahren im Eisen- und Salzhandel tätig, erlangte von Kaiser Leopold I. zu Ebersdorf am 17. September 1695 den ritterm. Reichs­ und erblichen Adel mit „von Eggenwald“ und den Ratstitel. Die Göpleis führten im Von Rot über Schwarz geteilten Schilde ein in Farben gewechseltes Einhorn.

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