Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

44 St. Georgen, Ehrnegg und Lebmach *), sondern wandte seine Aufmerksamkeit ganz besonders seinen Gewerkschaften zu, die er durch Zukäufe vergrößerte und in rationellster Weise ausgestaltete. Er erwarb Lippitzbach von einem Herrn v. Korn- thal um 45.000 fl., kaufte die Hämmer auf der Vellach bei Villach und (1763) den Stuckofen bei Silberegg ohne die Hüttenberger Grubenanteile von Josef v. Pfeilheim um 9000 fl. Dieser letztere Ankauf hatte nur den Zweck, die Kohlbedeckung für Treibach zu erleichtern, daher wurde Silberegg aufgelassen. Max Thaddäus Egger war nicht nur der reichste, sondern auch der gebildetste und tätigste Gewerke des Landes. Er setzte sich mit englischen Ingenieuren in Verbindung, baute Zement- und Gußstahlöfen und gestaltete Treibach zum modernsten und bestgeführten Werke jener Zeit. Unter der Firma „Österreicher und Compagnie“ betrieb er einen schwunghaften Eisenhandel in Triest. In der Folge kamen noch die Gewerkschaften Freudenberg und Feistritz im Rosentale, dann die Bleibergbaue Zauchen am Obir, Kotschna bei Vellach und Pöllau bei Paternion in Eggersehen Besitz. 1799 teilte er ihn unter seine beiden Söhne Franz und Ferdinand, und starb wenige Jahre darauf am 15. Mai 1805 zu Wien. Mit ihm hatte das Eggersche Ge­ schlecht seinen Höhepunkt erreicht. Tatkraft und Glück hatten von Paul bis Max Thaddäus in seltener Weise die leitenden Männer dieses Hauses ausgezeichnet. Bei der im Jahre 1799 vollzogenen Teilung war Treibach mit St. Georgen am Längsee und dem in diesem Landesteile gelegenen Besitze dem 1768 geborenen Grafen Franz Egger zugefallen, während Weitenegg, Ehrnegg, Griffen, Hainburg, Trixen, die Gewerkschaften Lippitzbach, Freudenberg und Feistritz der jüngere Sohn Ferdinand, geb. 1772, übernahm. Sowohl unter Franz, als auch unter seinem Sohne Gustav blieb Treibach eines der bestgeleiteten Hüttenwerke, das mit den neuesten Einrichtungen ausgestattet war. 1858 bis 1861 war die Gewerkschaft vollständig neu erbaut worden. Die zwei neuen Hochöfen wurden 1861 in Betrieb gesetzt. Bald darauf, 1869, gründete Graf Gustav Egger mit den übrigen Hüttenberger Gewerken, dem Grafen Karl Christalnigg (Gewerkschaft Eberstein und Brückl), der Compagnie Rauscher (Hochöfen und Bessemerhütte in Heft), dem Freiherrn Eugen Dickmann v. Secherau (Hochöfen in der Lölling) und Franz v. Rosthorn (Raffinierwerke Prävali, gemeinsam mit Baron Dickmann) die Hüttenberger Aktiengesellschaft, in deren Eigentum der gesamte Montanbesitz der genannten Gewerken überging. 1904 erlosch mit dem Grafen Franz der ältere Ast der Grafen Egger im Mannsstamme; der jüngere war bereits 1860 mit dem Enkel des Max Thaddäus, dem Grafen Ferdinand, abgestorben. Seine Witw e Notburga, geborene Gräfin Lodron, aus dem älteren Zweige zu Castel Romano, Erbin des großen Eggersehen Ver­ mögens des jüngeren gräflichen Astes, hinterließ dasselbe den Enkeln ihrer jüngeren Schwester Franziska, die den Obersten Anton Schön v. Monte Cerro geehelicht hatte, und zwar den beiden Söhnen des Majors Ferdinand Freih. v. Helldorf und seiner ersten Gemahlin Wilhelmine, geb. Schön v. Monte Cerro, Ferdinand und Karl v. Helldorf. So kam dieses dem meissenschen Uradel ungehörige Geschlecht nach Kärnten. Das Glück macht oft weite Sprünge ... 4) Die Güter zu Lebmach gehörten dem Stifte Göß bei Leoben, das dieselben 1767 an Max Thaddäus Eggerum 17.000 fl. verkaufte und den Betrag zur teilweisen Deckung des ihm auferlegten Kriegsdarlehens von 26.000 fl. verwendete.

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