Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

40 Beziehungen zwischen den am steirischen und Kärntner Erzberge maßgebenden Geschlechtern waren bis herauf in unsere Zeiten kaum vorhanden. Vereinzelt nur linden wir gleiche Namen, so 1683, also nicht lange vor dem Auftreten des Geschlechtes in Vordernberg, einen Stadler v. Gstirner. und früher, zu Beginn des 17. Jahrhunderts, einen Joachim Händl und Leonhard Beichenaner im Besitze von Gruben am Hüttenberger Erzberge. Paul Egger der jüngere folgte in gewisser Hinsicht dem Beispiel des Hans Stampfer v. Walchenberg, als er am 18. Dezember 1698 von Hieronymus Polykarp v. Neppeisberg das Gut Treibach bei Althofen, die Floßhütte daselbst mit den Erzgruben am Hüttenberger Erzberge mit Ausnahme des Kirchenhammers in Hüttenberg um 20.000 fl. und 10 Dukaten Leihkauf erwarb. Außerdem hatte Egger das ganze Inventar des Pächters Sebastian (Gassarister) von Pfeilberg abzulösen. Der Treibaeher Floßofen, 1606 von Karl Vellner (Feldner) erbaut, war der Zweit­ älteste des Landes; am steirischen Erzberge wurden Floßöfen bekanntermaßen erst viel später, 1756, auf Betreiben des Oberkammergrafen v. Kotier, der diese Ver­ hüttungsart in Hüttenberg genau kennen gelernt hatte, nach dem Kärntner Muster eingeführt'), Im Jahre 1739 starb Paul Egger, worauf sich dann seine beiden Neffen Ferdinand und Josef Georg in den Besitz teilten. Ferdinand übernahm das Bad­ werk Nr. 7 in Vordernberg und die Gewerkschaft Treibach in Kärnten; er wurde der Stammvater der Freiherren und Grafen Egger. Das Badwerk Nr. 14 in Vordern­ berg und die Hämmer zu Furth, Donnersbach, Schladming und Gambs gingen auf den jüngeren Neffen Pauls, Josef Georg, über, dessen Sohn Josef Paul der Stamm­ vater der Egger v. Eggenwald wurde, die bis zu ihrem Erlöschen 1857 Leoben und dem steirischen Eisenwesen treu verblieben. Nach dem Vorgesagten ergibt sich folgende Gliederung des Eggerschen Ge­ schlechtes : *) Der älteste Floßofen in Kärnten wurde von der Stadt St. Veit zu Urtl bei Guttaring zwischen 1567 und 1580 erbaut. — Vorbesitzer der Egger zu Treibach waren: 1572 Anna Vellner, geb. Rehbock, 1606—1635 deren Gatte Karl Vellner, dann bis 1653 seine Söhne, 1653—1663 der Althofner Eisenhändler Wolf Fader v. Edlingshofen, dann bis 1681 sein Schwiegersohn Hieronymus v. Neppeisberg, 1681—1698 dessen Sohn Hieronymus Polykarp v. Neppeis­ berg (s. Münichsdorfer, „Geschichte des Hüttenberger Erzberges“).

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