Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges
38 Der zweite Zweig tritt mit Bartlmä Egger, der 1645 Bürgermeister war, auf. Aus seiner 1643 mit Elisabeth Sehachner aus Knittelfeld eingegangenen Ehe stammt unter anderen der Sohn Johann Markus, der 1652 geboren wurde. Die Witwe Elisabeth, geb. Sehachner, heiratete 1658 zu Leoben den Wilhelm Mayer, Sohn des verstorbenen Hammergewerken und Eisenhändlers zu Murau, Georg Mayer und seiner Gattin Sabine. Joh. Marx (Markus) war einer der bedeutendsten Eisenverleger zu Leoben; 1694 und 1704 Bürgermeister, findet er sich noch zehn Jahre später als Katssenior, als seine aus der 1675 mit Maria Konstantia Geyer von Geyersegg aus Eisenerz eingegangenen Ehe stammende Tochter Anna Maria den Franz Valentin Diewalt von Murau ehelichte. Dieser Diewalt war der Sohn des Murauer Hammerherrn Christian Diewalt und seiner verstorbenen Frau Eva Maria Stampfer von Walchenberg. Johann Egger, ein Sohn des Joh. Marx, geb. 1706, folgte dem väterlichen Berufe und starb 1777 zu Leoben als Katssenior, Hammerherr zu Sachendorf und Rauheisenverleger. Er war mit Maria Konstantia Bayer vermählt, die ihm sechs Jahre im Tode vorausging. Der Sachendorfer Hammer kam sodann an Thaddäus Teurer und seine Gattin Christine, geb. Stanzinger v. Gullingstein. Quellen: Leobner Matriken. — Grabsteine an der St. Jakobskirche zu Leoben. — Hof kammerarchiv, Innerberger Eisenakten. Egger zu Leoben II. Grafen und Freiherren Egger sowie Egger v. Eggenwald. Mitte des 17. Jahrhunderts zog vom väterlichen Hammermayergute in St. Michael Paul Egger in die nahe Eisenstadt Leoben und ließ sich daselbst als Rauheisen verleger nieder. Er wurde der Stammvater eines Geschlechtes, das durch lange Zeit im steirischen und kärntnerischen Eisenwesen die Führung hatte, da ihm ein günstiges Geschick durch mehrere Generationen ausgezeichnete Männer verlieh, die es ver standen, ihr Erbe nicht nur zu erhalten, sondern zu mehren. Paul Egger dürfte wohl, wie es der Name seines Stammgutes vermuten läßt, der Sohn eines kleineren Hammermeisters und mit dem Eisenwesen von Jugend auf vertraut gewesen sein. Durch Einheirat oder sonstige Beziehungen — seine erste Frau hieß Margarethe Lary — dürfte er in die Gruppe der Leobener Eisenverleger gekommen sein, der er jedenfalls schon angehörte, als er sich 1650 zu Vordernberg seine zweite Frau aus dem angesehenen Radmeistergeschlechte der Schragl holte. Nun ging es rasch aufwärts. 1655 kaufte er von Christian Lintschinger das Radwerk Nr. 7 in Vordernberg, das vorher die Leuzendorf besessen hatten. Mehr als andert halb Jahrhunderte blieb es im Besitze der Familie, bis es 1819 Christoph Freiherr von Egger an Josef Bauer Ritter v. Friedau verkaufte. 1687 erwarb Paul Egger auch das Radwerk Nr. 14 und den dazu gehörigen landtäflichen Löwenhof von Joh. Wolf v. Riedlmayer, einst auch ein Leuzendorfischer Besitz, der bei Paul Eggers Nach
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