Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges
401 Vergleichen wir die „Liste der ausgeschafften Hammermeister v. J. 1600“ mit den Namen der Hammherren i. J. 1625 bei Gründung der Hauptgewerkschaft, so finden wir die Artner, Veyel, Mürzer, Thalhammer, Haas, Prutan, Seydl, Puebl und Wolkensdorfer nicht mehr. Es will dies aber durchaus nicht besagen, daß sie alle wegen ihrer protestantischen Gesinnung vom Besitze kamen, manche von ihnen waren inzwischen gestorben oder hatten aus anderen Ursachen verkauft. Im allge meinen muß man feststellen, daß die Gegenreformation im Gebiete der Herrschaft Gallenstein im Gegensatze zu Eisenerz oder Steyr milder und vorsichtig durch geführt wurde — ein Verdienst weiser Mäßigung der damaligen Prälaten von Admont. Verzeichnis jener Gewerken und am Eisenwesen beteiligten Familien, über die keine ausführlicheren Nachrichten vorlagen1). Abraham Andrä, 1522 und 1527 Eichter und Eadmeister in Eisenerz, t vor 1530. Adlprecht Blasius, 1580—1593 am Badwerk Nr. 7 in Vordernberg. Aichler Marx (Markus), 1590—1593 am Eadwerk Nr. 13 in Vordernberg. Aluna Michael, vor 1600 Eisenhändler in Purgstall, verm. mit Katharina Wurschen- hofer. — Georg Erhard Aluna, um 1618 Eatsbürger und Eisenhändler in Weyer* 2). Andrieu, Eisengewerken des 19. Jahrhundertes zu Graz und Bruck a. d. Mur. — Friedrich Bruno Andrieu kaufte 1867 den Hammer an der Mürz zu Bruck von Christoph Ulrich und erbaute daselbst ein großes Eisenwerk. Seine Söhne errichteten 1886 zu Diemlach an der Mürz ein Stahlwerk. Apacher Peter, 1567 Eadmeister in Eisenerz. Artner Paul, 1599 Hammergewerke in Altenmarkt a. d. Enns. Aschauer Matthias, 1687 Gewerke zu Lainbach. Asmpaüm, Hans Asmpaum, der „edel und vest“ Gewerke zu Weyer a. d. Enns, f daselbst um 15003). Sein Sohn Kaspar, Gewerke zu Weyer, war 1520 mit Barbara Trodl verehelicht. Sie erbte nach Bartlmae Trodl den vierten Teil des Eadwerkes in Eisenerz samt Hammer, Haus und Hofstatt, sowie Haus- anteile in Steyr und Steyrdorf. Kaspar Asmpaum wird noch 1546 zu Weyer genannt. *) Die Einreihung der in diesem Verzeichnisse angeführten Gewerken in die alphabetisch geordneten Darlegungen über die einzelnen Familien mußte aus Gründen der Raumersparung unterbleiben. 2) Wappen nach Siegeln : Im Fuße des Schildes ein Dreiberg, im oberen Felde eine liegende Mondsichel mit aufwärts gestellten Hörnern, darüber drei Sterne, der mittlere über der Mondsichel, die beiden anderen seitwärts. Geschlossener gekrönter Helm. Zier : die Mondsichel mit einem Sterne zwischen den Hörnern. (Archiv der Kommune Weyer.) 3) Wappen nach dem Grabsteine in Weyer sowie nach Siegeln : Gespaltener Schild, vorne ledig, hinten zwei Schrägbalken, Stechhelm. Zier : zwei Hörner, deren linkes wie die rückwärtige Schildeshälfte bezeichnet. (S. Monatsblatt „Adler“ 1910, S. 433.) 26
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