Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges
386 in St. Peter in Salzburg, der andere 1720—1737 zu Admont; letzterer starb als Feldkaplan in Siebenbürgen. Von den fünf Schwestern war Maria Viktoria Klosterfrau am Nonnberg. Zu Admont war außer den Genannten noch Ferdinand Winterl, Stiftsgeistlicher 1741—1784. — Ein Dr. Jakob Winterl aus derselben Familie war 1768 Arzt in Steyr. Franz Karl Winterl, Doktor der Rechte und Gerichtsadvokat zu Graz — ebenfalls ein Nachkomme dieser Familie — erhielt am 29. Dezember 1792 den erbländischen Adel mit dem Ehrenworte „Edler von“. Das alte Wappen v. J. 1623 wurde beibehalten. Der Genannte war von den landesfürstliehen Städten und Märkten zum Marschall gewählt worden und vertrat dieselben in dem Landtage, bis ihnen gestattet wurde, durch aus jedem Kreise gewählte Ausschüsse selbst den Landtagen beizuwohnen. Wappen: Gespaltener Schild, vorne in Silber fünf blaue Querbalken, deren mittlerer mit einer silbernen Rose belegt ist, hinten in Rot auf grünem Dreiberge ein goldener Greif. Offener, gekrönter Helm mit rechts blau-silbernen, links rot goldenen Decken. Zier: der Greif wachsend, in der vorderen rechten Pranke drei Rosen, silber-gold-rot, samt Stielen und Blättern Q. Quellen : Adelsarchiv. — Archiv der Abtei Admont. — Steierm, Landesarchiv ; Inner berger Archiv (Fasz. 99/,). — Stadtarchiv Steyr. v. Wintersberg. Hans Georg Winter, ein „Messerer“ — womit man einen Klingen- und Messerfabrikanten in jener Zeit bezeichnete -+- kam 1657 in den Rat von Steyr, 1671—1677 war er daselbst Stadtrichter und von 1678 bis zu seinem Ableben 1680 Obervorgeher der Innerberger Hauptgewerkschaft. Zwischen dem 1. und 9. Juli 1671 fällt seine Nobilitierung, denn von dieser Zeit an wird er in den Ratsprotokollen nur mehr „v. Wintersberg“ genannt. Aus seiner Ehe mit Katharina N. stammten die beiden Söhne Joh. Gottlieb und Georg, die 1681 den Bürgereid leisteten. Letzterer war mit Elisabeth, Tochter des Vorgehers Matthias Schweinzer v. Urfenau, vermählt. Die Familie blieb bis Mitte des vorigen Jahrhundertes in Diensten der Hauptgewerkschaft. Stammwappen (nach Siegeln des Hans Georg Winter vor 1671): Geteilt, oben ein Adler wachsend, unten ein spitzer Berg. Am geschlossenen Helm steht der Adler mit ausgebreiteten Schwingen. 0 Das Wappen erinnert an das gemeinsame Heerbannzeichen der Ortenburgischen Ein schildritter, welchen außer den Lambergs eine ganze Anzahl von Geschlechtern Oberkärntens und Oberkrains angehörten und läßt vermuten, daß die Winterl dort, wahrscheinlich im oberen Drau- tale, allenfalls in Lienz (daher die Rose), ihre Heimat hatten. (S. Steierm. Wappenbuch von Zacharias Bartsch, herald. Besprechung von Anthony v. Siegenfeld, Graz 1893.) — Dr. Franz Karl Winterl wies einen Vermögensstand von 23.000 fl. aus, der für den angesuchten Adelsgrad als genügend erachtet wurde. Seine Gattin Josefa, geb. Jedt, besaß in der Murvorstadt unter Maria Hilf ein Haus, Konsk.-Nr. 584, das sie von Gabriel v. Feßlers Erben um 9009 fl. und 50 Dukaten gekauft hatte ; 1789 erwarb sie von Josef v. Possanner dessen in Aich und Katzenberg liegenden, der Herrschaft Sohachentflurn djegsfbargi} Weingarten utp 2800 fl.
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