Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

35 Union beitreten. Hans Egger wurde Kästner am Weißenbache und war 1641—1642 Obervorgeher zu Steyr. Das Geschlecht blieb durch Jahrhunderte im heimatlichen Ennstale und in Diensten der Hauptgewerkschaft; auch der Name Hans erbte sich durch Generationen fort. So war Hans, des Obervorgehers Sohn, wie sein Großonkel mit einer Egerer vermählt, 1679 Vorgeher in Weyer, sein Bruder Matthias Wald­ meister zu St. Gallen, und noch um die Wende des 18. Jahrhunderts zur Zeit der französischen Einfälle ins Ennstal war ein Johann Bapt. Egger in hauptgewerk­ schaftlichen Diensten in Altenmarkt ansässig. — Die in Bede stehenden Egger führen nachweislich bereits 1566 das im nachstehenden beschriebene Wappen mit einem offenen Helme, in jener Zeit ein zuverlässiges Zeichen adeligen Standes; auch wird in einem Verzeichnisse der Bewohner der Herrschaft Gallenstein v. J. 1632 Hans Egger zu Weißenbach als „nobilitierte Person“ bezeichnet. Die Standeserhöhung dürfte, wenn nicht schon früher, durch Erzherzog Karl v. Steiermark bald nach dessen Regierungsantritt 1564 erfolgt sein. Wappen nach Siegeln: eine von zwei zueinander gewendeten Löwen be­ gleitete Spitze, in derselben ein flüchtiger Hirsch. Offener, gekrönter Helm. Zier: zwischen offenem Fluge der Hirsch wachsend1). Quellen : Hofkammerarchiv, Eisenakten. — Steierm. Landesarchiv, Innerberger Archiv. — Archiv der Benediktiner-Abtei Admont. Egger v. Marbach. Anthony Egger, um die Wende des 16. Jahrhunderts Batsbürger zu Eisenerz, hinterließ drei Söhne, Hans, Ludwig und Georg, die zu Graz am 14. September 1623 vom Comes palatinus Dr. Wolf v. Kaltenhausen, dem späteren Innerberger Kammer­ grafen, ein Wappen erhielten. Georgs weitere Schicksale sind unbekannt. Ludwig blieb in Eisenerz und war daselbst 1628 und 1629 Marktrichter. Hans wandte sieh nach Steyr, wurde Eisenhändler und Batsbürger und erlangte mit den beiden vor­ genannten Brüdern von Kaiser Ferdinand II. am 2. März 1626 eine Wappenbesserung. Kurze Zeit darnach finden wir ihn als Besitzer des Blechhammers an der Ascha bei Großraming und der Messinghütte am Eingänge in das Tal der Beichraming, die mit ihren Drahtzügen und Gießereien bis in die jüngste Zeit in Betrieb stand2). Im Jahre 1631 erwarb Hans Egger in der Gemeinde Beichraming von dem kais. Burg­ grafen auf Steyr, Joh. Max Freiherrn v. Lamberg, eine „Marbach“ genannte Örtlichkeit *) Es finden sich verschiedene Abarten: so, daß die Spitze durch einen Sparren gebildet wird, auch vereinzelt Adler statt der Löwen beiderseits der Spitze. In dieser Gestalt führt das Wappen Wolf Friedrich Egger, Hammerverwalter und Mitgewerke in St. Gallen (1753). s) 1578 war das Messingwerk im Besitze des Wolf Höherer und des Bernhard Manstein, eines Jägerndorfers, der mit Hans Hierseh aus Olmütz bereits 1570 zu Steyr eine Messinghütte und einen Hammer gebaut hatte. Höherer und Manstein waren Bürger zu Steyr. « 3'

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