Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

384 Wienner. Die Wienner treten um 1400 zu Steyr auf. Wolfgang I. Wienner war daselbst 1428 Stadtrichter, sein Bruder Hans, 1429—1431 Burggraf zu Klaus, starb als Richter zu Weyer a. d. Enns und hinterließ mehrere Kinder, für die ihr „Vetter“ (Vatersbruder) Wolfgang II. zu Steyr Lehensträger war. Dieser war von 1440 bis 1448 wiederholt Stadtrichter in Steyr, ebenso sein gleichnamiger Sohn von 1457 bis 1479. Dessen Sohn Wolfgang IV. lebte noch 1514, jedoch nicht im „bürger­ lichen Wesen“ zu Steyr. Sein Bruder Hans, t 1525, war Domherr bei St. Stefan in Wien, ein anderer Hans um 1500 Bürger zu Wels. Im zweiten Jahrzehnt des 16. Jahrhundertes verschwinden die Wienner in Steyr und treten mit Wolfgang Wienner, Bürger zu Leoben, 1520—1545 als Rad­ meister am Radwerk Nr. 13 in Vordernberg auf. Im Jahre 1537 wurden seine zwei Schmelzöfen durch Feuer zerstört und mit landesfürstlicher Geldbeihilfe wieder aufgebaut. Von 1545—1567 stand sein Sohn Wolfgang im Besitze des Radwerkes. Seine Witwe Apollonia wird 1569 genannt Q; als Gerhaben der Kinder waren Zacharias Donnersperger und Valentin Händl, wohl die nächsten Verwandten, be­ stellt. Die Wienner waren mit den Zöllner und Leroch zu Weyer sowie mit den Steyrer Luegern versippt. Wappen: Weiß über Rot geteilter Schild, belegt mit einem schwarzen Hahn, der auf einem schwarzen Polster mit zwei ebensolchen Quasten steht. Der Hahn mit bärtigem Menschenkopf trägt eine rote Zipfelmütze mit weißem Umschlag. Der bald geschlossene, bald offene Helm mit rot-weißen Decken trägt die Schildfigur als Zier. Quellen: Steierm. Landesarchiv, Vordernberger Markt.,'irehiv. — Prevenhueber: Annales Styrenses. v. Winterl. Hieronymus Winter! 1663—1589 Gewerke zu St. Gallen, hatte Hämmer in Eßling und in der Frenz; er war vermählt mit Margarethe Graß und nach deren Ableben mit Anna, geb. Strußnigg, verwitweten Wurschenhofer. Von seinen sechs Söhnen hatte Hieronymus, Hammergewerke in Altenmarkt, 1599 einen Kupferberg­ bau im Edel- und Treffnergraben bei Admont gekauft, der 1649 aufgelassen wurde. Tobias, ein jüngerer Sohn, besaß 1625 die Gewerkschaft in der Frenz. 1623 hatten die Gebrüder Winterl von einem Comes palatinus den Adel erhalten; sie erscheinen auch im Verzeichnisse der Insassen der Herrschaft Gallenstein v. J. 1630 als „nobilitierte Personen“. Ihre Nachkommen blieben als Mitgewerken in Diensten der Hauptgewerkschaft bis zu deren Ende. *) Das Siegel der Apollonia, Witwe nach Wolfgang Wienner, zeigt im Schilde einen Schräg­ rechtsbalken.

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