Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

380 der Burgherrschaft an Job. Bapt. v. Paar 1572 begann und im Jahre 1628 durch­ aus nicht zum Vorteile der Bürgerschaft beendet wurde. Matthias Wels hatte den Ausgang des Kampfes nicht mehr erlebt, er starb im Jänner 1619. Von seiner ersten Frau Elisabeth stammten zwei Söhne, Simon und Michael, aus seiner zweiten Ehe mit Barbara N., die nach seinem Tode den Sohn des Hofrichters von Neuberg, Lorenz Glöser in Hartberg, heiratete, ging die Tochter Barbara hervor, die Paul Krabawitsch in Hartberg zur Frau nahm. Simon und Michael Wels verließen ihre Vaterstadt, letzterer zog nach Pinkafeld, ersterer wandte sich 1627 nach Bruck a. d. Mur, war daselbst bereits 1630 Stadtrichter und 1653 und 1654 Bürgermeister. Als Hammerherr und Eisenobmann im Viertel Mürztal erwarb er sich rasch eine angesehene Stellung. Für seine Verdienste um die Beförderung des Kammergutes begnadete ihn und seinen Bruder Michael Kaiser Ferdinand III. ddo. Wien 20. März 1642 mit dem rittermäßigen Reichs- und erb­ ländischen Adel, besserte das bisher von der Familie geführte Wappen durch Öffnung und Krönung des Helmes, gewährte ihnen und ihren Nachkommen die Exemption von bürgerlichen Ämtern und das Recht, im Reiche und in den Erbländern in Städten und Märkten Haus zu halten und zu wohnen. Simons Söhne, Hans Sigmund und Hans Jakob, erlangten von Kaiser Leopold I. am 15. Juli 1686 die Denomination „v. Wels“, und ersterer, der Herr auf Oberlorenzen und Schachenthurn (Tschakathurn bei Scheifling), sowie einer der größten Steuerträger bei der Vermögenssteuer des Jahres 1696 war, den Ratstitel*)• Oberlorenzen blieb von 1689 durch vier Gene­ rationen im Besitze der Wels, die mit Hans Sigmund, dem Jüngeren, am 17. Mai 1709 die Landstandschaft in Steiermark erlangten. Nach dem Ableben des Engel­ bert Karl v. Wels, f 1768, mit dem, wenn schon nicht das Geschlecht, so doch dieser Zweig der Wels erlosch, erbte Oberlorenzen der Freiherr Ferdinand V. Pichl1 2). In der Laming bei Bruck, am Thörl, in der Stanz bei Kindberg und in Mix­ nitz hatten die Wels ihre Hämmer. Einen Hammer in der Laming besaß schon Peter Kornmeß, der ihn 1515 an Sebald Pögel verkaufte. Zu Beginn des 17. Jahr­ hundertes war er dem Sebastian v. Saupach auf Spiegelfeld zu eigen, von dem er 1634 an Michael Monzello und 1657 an Wolf Fraidt v. Fraydenegg, beide Male durch Einheirat, überging. Im Jahre 1585. wurde dem Christoph Haan die Neu­ errichtung eines zweiten Hammers in der Laming bewilligt, der gegen Ende des 17. Jahrhundertes von den Haanschen Nachkommen an Ferd. Felix v. Wels ver­ äußert wurde. Über Simons Nachkommenschaft gibt nebenstehende Stammtafel Aufschluß. 1) Seine Steuerleistung betrug 500 fl. 2) Oberlorenzen war 1639 von Hans Christoph v. Gabeikoven auf dessen Halbbruder Josef Ferdinand Henz v. Henzenheimb übergegangen, 1650 erwarb den Besitz Wenzel v. Potis, f 1662, dessen Tochter Sofie Katharina, Witwe nach Abraham Freih. v. Lay, f 1669, Oberlorenzen ihrem zweiten Gatten, Karl v. Matz, zubrachte. Dieser veräußerte die Herrschaft 1686 an Hans Sigmund v. Wels, den älteren. *

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