Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

377 Thomas Weißenberger, der Vater des Vorgenannten. Hammermeister in Weyer, hatte am 3. September 1565 den Adel nebst Besserung seines bisher geführten Wappens erhalten. Seine Enkel Hans und Matthias erbaten sich unter ausführlicher Darlegung ihrer eigenen und ihrer Vorfahren Verdienste die Bestätigung ihres Adels als eines rittermäßigen, was ihnen am 10. August 1681 unter gleichzeitiger Besserung ihres Wappens und Verleihung des Prädikates „von Weißenberg zu Trewen- burg“ bewilligt wurde. Später fügten sie noch das Prädikat „von Spatenau“ hinzu. Die hervorragendste Stellung unter den Weißenbergs nahm, abgesehen von Matthäus, dem Prälaten von St. Florian 1689—1700, der die prächtige Stiftskirche vollendete und einen Teil des neuen Klostergebäudes aufbauen ließ, Johann Theodor, der jüngere, ein. Er studierte 1681 zu Parma im Collegio nobilium Philosophie, wandte sich dann dem Jus zu und kam wohl durch die Familienbeziehungen seiner Halb­ schwester zu den Abeies in den Dienst der i.-ö. Hofkammer. 1695 war er bereits i.-ö. Referendar und 1723 führte er als rangältester Hofkammerrat die Leitung der in diesem Jahre nach der Befreiung von den Holländern gebildeten kaiserl. Kom­ mission für das gesamte Quecksilberwesen l). Die Weißenberg gehören zu jenen Geschlechtern des steirischen Hammer­ adels, die bis zum Ende der Hauptgewerkschaft und der alten Organisation des Eisenwesens im Bannkreise des Erzberges blieben. Außer dieser bei einigen Ge­ werkenfamilien bewahrten treuen Anhänglichkeit am ererbten Berufe zeichnet die Weißenberg eine andere Eigenschaft aus — eine seltene Langlebigkeit ihrer Familienmitglieder, die sich vom 16. bis ins 19. Jahrhundert forterbte. Stammwappen: Von Gold über Blau geteilter Schild. In Blau ein weißer Dreiberg, auf dem, über beide Felder reichend, ein roter Panther steht. Stechhelm mit rechts rot-goldenen, links blau-silbernen Decken und ebenso gefärbtem Wulst. Zier: zwischen zwei Hörnern, von welchen das rechte oben golden, unten rot, das linke oben silbern, unten blau ist, der rote Panther auf weißem Dreiberge. Wappen v. J. 1565: Wie das Stammwappen, der Helm jedoch geöffnet und gekrönt. Wappen v, J. 1681: Gevierter Schild mit Herzschild, letzterer zeigt im blauen Felde auf weißem Dreiberge ein rotes Herz. 1 und 4: auf weißem Drei­ berge in Gold ein roter Panther. 2 und 3: in Blau auf weißem Dreiberge in einem Dornennest ein hinter seinen zwei Jungen stehender Pelikan, der seine Brust mit dem Schnabel öffnet. Zwei Helme: der rechte mit rot-goldenen Decken trägt den roten Panther auf weißem Berge zwischen den von Gold über Rot bzw. Silber über Blau geteilten Hörnern; der linke Helm mit blau-silbernen Decken zeigt den Pelikan in seinem Nest auf weißem Berge. Quellen: Adelsarchiv. — Hofkammerarchiv. — Stiftsarchiv Admont. —Stadtarchiv Steyr. — Kastenarchiv Großreifling. — Pfarrarchiv Eisenerz, Gedenkbuch. — v. Sehivitzhofen: Grazer Metriken. Vgl. v. Pantz: Beiträge zur Geschichte der Innerberger Hauptgewerkschaft. (Veröifentl. der hist. Landeskommission f. Steiermark, Heft XIX, Graz 1903.) *) 8. v. Srbik : Der staatliche Exporthandel Österreichs, Wien 1907.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2