Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges
34 — Stammwappen nach Siegeln des Sigmund Egerer v. J. 1609 und 1618: Im Schilde auf einem Dreiberge ein springender Greif, der in den Vorderpranken eine Kugel hält. Offener gekrönter Helm. Zier: die Schildfigur wachsend. VermehrtesWappen nach Siegeln des Hans Sigmund undWolfSigmund Egerer v. J. 1650 sowie nach Siebmachers Wappenbuch, Bd. IV, Taf. 57 : Schrägrechts geteilt, oben in Schwarz goldener Greif mit einer blauen Kugel in den Vorderpranken, auf der Kugel ein goldener, abnehmender Mond und zwischen der Mondsichel ein Stern. Unten dreimal von Weiß und Rot geschrägt. Offener gekrönter Helm mit rechts Schwarz-gelben, links rot-weißen Decken. Zier: zwei Hörner, das rechte Gelb über Schwarz, das linke Weiß über Bot geteilt, in den Mundlöchern drei Straußenfedern, rechts gelb-schwarz-gelb, links weiß-rot-weiß. Dazwischen der goldene Greif wachsend. Quellen: Hofkanimerarchiv und Steierm. Landesarchiv: Innerberger Akten. — Batsprotokollc im Archiv von Steyr. — Siebmachers Wappenbuch, Bd. IV, Taf. 57: „Geadelte“. — Hartmann v. Franzenshuld: Deutsche Personen-Medaillen des XVI. Jahrhunderts, Wien 1873. Vgl. v. Fantz: Beiträge zur Geschichte der Innerberger Hauptgewerkschaft in den Ver öffentlichungen der hist. Landeskommission für Steiermark, XIX. Heft. Graz 1900. v. Egger (zu St. Gallen). Ohne nachweisbaren verwandtschaftlichen Zusammenhang mit den aus Eisenerz stammenden Egger v. Marbach finden wir zu Beginn des 16. Jahrhunderts in der Gegend von St. Gallen ein Hammerherrengeschlecht Egger (auch Eckher geschrieben), das zur Zeit der Gegenreformation durch Erwerb von Besitzungen protestantischer Gewerken zu größerer Bedeutung gelangte.. Als ersten finden wir Friedrich Egker 1519 in einem Streite mit dem Hammerherrn Wolf Pantz und seiner Frau Dorothea. Friedrichs Sohn, Erhard Egger, war 1555—1557 und 1560—1563 Marktrichter zu St. Gallen, kam durch seine Heirat mit einer Tochter des Vitalis Graf, Hammer herren am Oberhofe bei St. Gallen, in den Besitz dieser Gewerkschaft. Von seinen Söhnen war Leonhard vermählt mit Susanna Büchner aus Steyr, um 1570—1580 Gegenschreiber beim Innerberger Amte, also der Stellvertreter des dortigen landes fürstlichen Eisenamtmannes. Hans übernahm die väterliche Gewerkschaft und erwarb 1569 hiezu den ziemlich bedeutenden Besitz des Wolfgang Pantz zu Weißenbach. Sebald, der dritte Bruder, vermählt mit einer Egerer aus Weyer, war Bürger und Eisenhändler in Waidhofen a. d. Ybbs. Hans Eggers gleichnamiger Sohn benützte die Wirren der Gegenreformation und kaufte nach dem Tode des Hans Pantz, der 1608, des Landes verwiesen, gestorben war, dessen Besitz zu Weißenbach samt den Hämmern am Spitzenberg und im Schloßgraben (unter der Burg Gallenstein). 1625 mußte er mit seinem Werkbesitze, der auf 13.390 fl. bewertet wurde, der Innerberger Händl, beauftragt, ihr diesen Luxus abzustellen und ihr zu sagen, sie dürfe bei sonstiger Strafe bei ihrer Hochzeit weder die Kette und die Armbänder tragen, noch das orangefarbene oder weiße Atlaskleid anziehen. Nur das veigelbraune fand Gnade vor den Ratsherren!
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