Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges
374 sich mit Magdalena, Tochter des Clemens Schrapacher, Bürgers zu Steyr und Hammerherrn zu Reichraming, vermählt. Magdalena Weidinger trat 1625 als Witwe mit ihrem Hammerwerk in der Schallau im Werte von 13.890 fl. der Hauptgewerk schaft bei. Ihr Sohn, Hans Weidinger, verkaufte 1637 Haus und Wiesen zu Reich raming an. die Gewerkschaft. Damit enden die mir bekannten Nachrichten über diesen Stamm der Weidinger zu Steyr. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundertes taucht der Name Weidinger abermals beim steirischen Bergwesen auf. Anton Weidinger aus Stein a. d. Donau, einem wichtigen Verlagsorte des Innerberger Eisens, geb. 1722, Versatzamtspächter zu Graz, erhielt 1761 für zehn Jahre das Privilegium zum Abbaue der Steinkohle am Münzenberge bei Leoben. Im gleichen Jahre eröffnete er einen Kohlenbau zu Oberndorf bei Biber und schlug daselbst 1795 neue Gruben auf. 1772 setzte Weidinger die Steinkohlenbaue bei Lankowitz in Betrieb. Anton Weidinger starb am 5. November 1798 in Peggau auf einer Reise nach Wien. Er war mit Kon- stanzia, geb. Wagner (f 1803) vermählt und hinterließ eine einzige Tochter Maria Anna, die mit Dr. Johann Nep. Neuhold v. Neuholdau in Graz verehelicht war1). Wappen der Weidinger zu Eisenerz (nach Siegeln v. J. 1522 u. f.): Ein mit drei kleinen (2, 1) Schildchen belegter Schild. Geschlossener Helm mit Wulst, als Zier zwei Hörner, die seit 1533 mit kleinen Weidenzweigen besteckt sind und aus deren Mundlöchern je ein Weidenzweig hervorragt. Wappen des Hans Weidinger in Vordernberg seit der Adels bestätigung vom-13. September 1617 (nach Siegeln v. J. 1619): Gevierter Schild, 1 und 4 ein schrägrechter Felsen, an dem eine Bracke emporspringt, die im Maule einen Weidenzweig hält und mit einem breiten, mit einem großen Ringe versehenen Halsband geschmückt ist, 2 und 3 dreimal gespalten in gewechselten Farben. Offener, gekrönter Helm. Zier: Offener Flug, der rechts mit dem Felsen und links mit der dreimaligen Spaltung des Feldes 2 bezeichnet ist. Dazwischen die Bracke wachsend. (Die Weidenzweige im Maul der Bracke fehlen mitunter«) Wappen der Weidinger v. Niederwaiding zu Steyr (nach Siegeln und Siebmachers Wappenbuch, Band V, Taf. 51, Österr.): Im roten Schilde eine goldene Spitze mit einer schwarzen Lilie, beseitet beiderseits der Spitze mit je einer silbernen Lilie. Offener, gekrönter Helm mit rechts schwarz-goldenen, links rot-silbernen Decken. Zierzwei Hörner, rechts Silber über Rot, links Rot über Silber, aus dem rechten Mund loch eine silberne, aus dem linken eine rote Lilie. Zwischen den Hörnern eine goldene Lilie. •Wappen des Gewerken Anton Weidinger, f 1798 (nach Siegeln): Geviert, 1 und 4 ein Fächer mit 5 Straußenfedern, 2 und 3 eine Adlerklaue. Offener, gekrönter Helm mit fünf Straußenfedern als Kleinod. Quellen: Adelsarchiv. — Statthaltereiarchiv Graz, Kastenarchiv Großreifling. — Steierm. Landesarchiv, Vordernberger Marktarchiv, Inventars. — Archiv der Stadt Steyr. — Grabdenkmale zu Aussee und Hallstatt. — Pfarrarchiv Eisenerz, Gedenkbuch. Vgl. v. Pantz: Beiträge zur Geschichte der Innerberger Hauptgewerkschaft in den Ver öffentlichungen der hist. Landeskommission für Steiermark, Heft XIX. — Pensch: Regesten zum Innerberger Eisenwesen im Jahrbuche der k. k. her. Ges. „Adler“ in Wien, 1908. 9 Mitteilungen des Herrn Hofrates Alfred R. v. Siegenfeld in Wien.
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