Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

372 Friedhöfe und ließ zur Erinnerung daran eine Denkmünze schlagen, die in zwei Stücken noch erhalten ist1). Hans Weeger starb zu Eisenerz Anfang Dezember 1610. Im folgenden Jahre verkaufte seine Witwe Anna das Badwerk an Kilian v. Troye, der jedoch, da er seinen Verpflichtungen nicht nachkam, zunächst als Badwerksverweser bestellt wurde, worauf am 18. Dezember 1614 über Betreiben der Verleger des Weegersehen Badwerks dasselbe an den Amtsgegenschreiber zu Eisenerz, Thomas Weißenberger, verkauft wurde. Bei den hierüber gepflogenen Verhandlungen finden wir noch Maximilian, den Sohn des Hans Weeger, erwähnt. Später begegnet uns der Name beim Eisenwesen nur mehr in der Person der Anna Weeger, geb. Hainricher, die um 1648 als Witwe nach einem gleichnamigen Sohne HansWeegers den Paßhammer bei Pöls besaß. Hans Weeger, der ältere, soll sein Wappen durch eine Verleihung Erzherzog Karls vom 30. Mai 1589 erlangt haben. Wappen (nach Siegeln v. J. 1591 an): Gespaltener Schild, vorne ein be­ blätterter Wegerichstengel mit 3 Fruchtkolben, hinten eine Getreidegarbe. Gösehl., gekrönter Helm. Zier: zwischen zwei Hörnern der Wegerich wie im Schilde. Quellen : Gedenkbuch wie im Pfarrarchive zu Eisenerz. — Innerberger Urkunden. v. Weidinger. Martin Weidinger, seit 1513 Bürger und Badmeister in Eisenerz, siegelt 1523 als Marktrichter mit einem Wappen, dessen Schild mit 3 Schildchen belegt ist, geschlossenem Helme mit Wulst und 2 Hörnern. Das Spruchband zeigt den Namen und die Jahreszahl 1522. Weidinger, f 15. August 1535, besaß Gülten in Bottenmann, was vermuten läßt, daß er allenfalls einem der dortigen Bürger­ geschlechter entstammte, die in jener Zeit großen Unternehmungsgeist betätigten. Von seinen beiden Söhnen wird Hans seit 1550 als Batsbürger und Badmeister in Innerberg genannt; 1554 und 1557 war er daselbst Marktrichter. Im Jahre 1551 hatte er einen neuen Eisenbau erschlossen, für den ihm die Gefälle erlassen wurden, außerdem erhielt er von Kaiser Ferdinand I. in Anbetracht seiner bedrängten Lage eine Geldunterstützung. Weidinger baute auch auf Kupfer in der langen Teichen bei Kallwang und erlangte 1563 für diesen Bau die Fronbefreiung auf 4 Jahre. 1567 verkaufte er sein vier Jahre vorher amtlich auf 7263 fl. geschätztes Badwerk, dessen Blahaus in der Schollnitz stand, an Hans v. Kriechbaum und zog nach Kallwang, wo er noch 1589 lebte. Sein Bruder Stefan, vermählt mit Margarethe N., Bürger zu Eisenerz, starb 1570* 2). Das von ihm erworbene Badwerk mit dem Blahaus *) Hierüber siehe das nähere in 6. Budinskys Abhandlung „Eine Eisenerzer Gedenkmünze“ in der Steir. Zeitschrift. III. Jahrg., 1905. 2) Sein Inventar nennt als seinen Besitz ein Haus in Niedertrumb im Werte von 1250 Pf. Pf. und das Gut Gradstein im Werte von 800 Pf. Pf. (Niedertrum ist jener Teil von Eisenerz, der am Trofengbach unter dem Kirchbühel liegt. Krumpen heißt der westliche Ortsteil gegen die Bamsau, der mit der Grafenau endet. Schollnitz ist der Teil des Ortes zwischen der Mündung des Trofengbaches und dem Kammerhofe. Para de is ist die Gegend des heutigen Bahn­ hofes). In Stefan Weidinger« Nachlaß befanden sich viele Waffen, 2 Harnische mit Sturmhauben, 1 Panzerhemd, 9 Büchsen, 1 Pirschbüchse, Degen, Langschwerter, Partisanen und Hellebarden.

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