Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

368 Wappen erhielten. Das Geschlecht blühte in Höllenstein, wo Wolf Waleher 1665 Hammermeister „am Hof“ war, noch im vorigen Jahrhunderte; einzelne Ange­ hörige traten in die Dienste der Hauptgewerkschaft1). Ein Zweig saß als Eisen­ händler in Krems,- woselbst sich noch an der Pfarrkirche der wappengeschmückte Grabstein der Judith Walcherin, Bürgerin und Eisenhändlerin zu Krems, f 5. Sep­ tember 1671, befindet. Der 1799 zu Waidhofen a. d. Ybbs geborene Ferdinand Wäscher, Hofrat im Obersthofmeisteramte des Erzherzogs Albrecht, erlangte am 24. Dezember 1865 den österr. Bitterstand mit einem neuen Wappen und dem der Heimat entnommenen Prädikate „von Uysdal“. Die Ybbs wird nämlich in ihrem Oberlaufe „Ois“ oder „Uis“ genannt* 2). Wappen v. J. 1629: Gespaltener Schild, vorne Schwarz über Gold geteilt, belegt mit einem springenden Löwen in gewechselten Farben. Der Löwe hält in den Vorderpranken einen Hammer. Hinten von Blau über Bot geteilt, belegt mit einem Bergmann in gewechselten Farben mit geschultertem Bergeisen. Offener, gekrönter Helm mit rechts blau-roten, links schwarz-goldenen Decken. Zier: offener Flug, rechts Blau über Bot, links Gold über Schwarz geteilt. Dazwischen der goldene hammerbewehrte Löwe wachsend. Vgl. Genealog. Taschenbuch der adeligen Häuser Österreichs, Jahrg. 1912/13. Wasner. Mitte des 15. Jahrhundertes finden sich Wasner zu Aussee, so bis 1483 ein Lienhard und später 1523 ein Hans als Bürger. Ihnen folgt 1547 ein Niklas und gegen Ende des 16. Jahrhundertes ein Feit Wasner, Zu Beginn des 16. Jahrhundertes treten Wasner auch in Eisenerz auf. Von diesem Zweige kam Christoph durch seine Heirat mit Anna, Tochter des Gewerken Max Bainprecht zu Lainbach, in den Besitz dieser Gewerkschaft. Nach seinem Ableben ehelichte Anna den landesfürstlichen Mautschreiber Balthasar Strußnig zu Eisenerz. Christoph Wasners Tochter Margarethe vermählte sich mit Christoph Pantz, dem älteren, Gewerken am Pelzenbach ob St. Gallen; ein Sohn namens Leopold war 1570 in Mausern seßhaft3). •) An der Pfarrkirche in Höllenstein befindet sich das Grabdenkmal für Johann Walcher, Großzerrenhammermeister, geb. 1761, t 9. August 1816, Josef Walcher, t 1- September 1831, 48 Jahre alt, Johann Walcher, f 30. März 1860, 73 Jahre alt, errichtet von Ferdinand Walcher, Binder der beiden letztgenannten. 2) Es erinnert dieses Prädikat an das den Juries verliehene „Lavandal“, womit das Lavant­ tal, des Adelserwerbers Heimat, gemeint ist. Ob diese sonderbaren Formen dem Geschmacke der Erwerber oder anderen Umständen zuzuschreiben sind, ist schwer zu ergründen. *) Familien dieses Namens finden sich seit dem 17. Jahrhunderte in Bischofshofen, Salz­ burg und Greifenburg. Die beiden letzteren sind desselben Stammes. Johann Paul Wassner, salz- hurgischer Oberstwaldmeister, erhielt ddo. Wien 21. April 1662 den Adel mit „v. Wassenau“. Sein Vetter Erasmus, Pfleger zu Greifenburg, wurde am 12. September 1637 geadelt. Aus seiner Ehe mit Anna Maria Stadler v. Gstirner stammte u. a. der Sohn Ignaz Johann, geb. 1688, t 1767, ein bekannter Diplomat. (S. Graf v. Pettenegg, „Ignaz Johann Freiherr v. Wassner“, Carinthia 1, 1916.,

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