Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

360 Bisehoff verkauften. Kilian wurde dann Rechengegenschreiber zu Hieflau, woselbst er 1630 noch erwähnt wird. Seine Schwester Anna war vermählt mit Sebastian v. Bantz zu Hieflau, und nach dessen Ableben mit Hans Theodor v. Weissenberg. Mit ihr verschwindet Name und Geschlecht im Lande, ihre Töchter aus erster und zweiter Ehe aber wurden die Stammütter der Abele Freiherrn v. Lilienberg und der v. Renner. Wappen: In schwarzem Schilde drei mit den Spitzen zueinander gestellte, silberne Herzen (Seeblätter) (2, 1). Offener, ungekrönter Helm mit schwarz-silbernen Decken. Zier: ein offener schwarzer Flug, gezeichnet wie der Schild1). Vgl. Siebmachers Wappenbuch, Bd. I, Taf. 135 „Hessische“. — J. B. Rietstap : Armorial general. — Bensch und v. Pantz : Regesten zum Innerberger Eisenwesen im Jahrbuche der k: k. herald. Ges. Adler 1908. v. Tunner. Die Tunner saßen bereits im 18. Jahrhunderte an verschiedenen Orten des steirischen Oberlandes als Nagel-und Sensenschmiedmeister. Josef Tunner in Graden begann i. J. 1781 mit Matthäus Tunner, dem Sohne eines Nagelschmiedmeisters in Trautenfels a. d. Enns, und Bernhard Großauer, Nagelschmiedmeister in Übelbach, den Bergbau auf Eisen in Graden und Salla, woselbst sie in den Jahren 1784 bis 1786 einen Hochofen erbauten. Matthäus Tunner hatte bei seinem Ableben 1798 einen bedeutenden Besitz seinem Sohne Heinrich hinterlassen, der jedoch bereits 1810 starb, worauf seine Witwe Franziska denselben ihrem Bruder Johann Pachernegg aus Trofaiach ver­ äußerte. Dieser hatte die Tochter des Sensengewerken Balthasar Schröckenfux in Übelbach zur Frau und brachte durch diese Ehe auch dessen Gewerkschaft an sieh. Josef Tunner hinterließ zwei Söhne, den älteren Peter, der seinem Vater in der Leitung der Gewerkschaft folgte, und den jüngeren Josef Ernst, geb. zu Ober­ graden 24. September 1792, f Graz 10. Oktober 1877, einen der bedeutendsten Historienmaler der religiösen Schule aus dem vorigen Jahrhunderte. Auch seine beiden aus der Ehe mit der Tochter seines Bruders Peter, Marie Tunner, hervor­ gegangenen Töchter zeichneten sich durch ihre Begabung aus. Die ältere, Marie, geb. Graz 15. April 1844, f das. 20. Oktober 1870, war als Tonkünstlerin, die jüngere, Sylvia, als Malerin in Ansehen* 2). *) Das Wappen mit den Seeblättern war unter den hessischen Geschlechtern sehr ver­ breitet, so daß man auf Stammesgemeinschaft mehrerer derselben schließen kann. Es führten dieses Wappenbild außer den Troye noch folgende : die v. Beschern, drei rote Seeblätter in Gold; die Nordeck zu Rabenau; dieselben schwarz in Weiß, also das Widerspiel der Troye; die v. Derm­ bach zu Dermbach schwarz in Gold; die v. Dermbach, genannt Graul, gelb in einem blauen, mit weißen Schindeln besäten Felde ; endlich die v. H o 11 z a p f e 1 in Blau ein weißes Kreuz, in den vier . Winkeln die Seeblätter weiß, in 1 und 4 von einem weißen Sterne, in 2 und 3 von einer ebensolchen Krone überhöht. (S. Siebmachers Wappenbuch, I. Bd., Taf. 135, 137 ff.) 2) In der Pfarrkirche zu Irdning in Obersteiermark befindet sich ein von Nußbaumer in Rom verfertigtes schönes Relief, das der Direktor der landschaftlichen Zeichenakademie in Graz Josef Tunner seiner verstorbenen Gattin Josefine i. J. 1822 widmete.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2