Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

359 — dessen Frau Veronika, geb. Ferger. Abt Leonhard hatte diesen großen Besitz seinerzeit dem stiftischen Jägermeister Kaspar Stettner erbrechtlieh verliehen. Den Mittersteghammer veräußerte die Witwe Martha, wiederverehelichte Fuxhuber, an Leonhard Präntl, dem König Ferdinand i. J. 1531 das oberwähnte Privileg erneuerte. Mitte des 16. Jahrhundertes war Christoph Trodl, ein Sohn des vorgenannten Bartlmae, Bürger und Hammermeister zu Weyer, das bekanntlich dem Stifte Garsten gehörte, während das benachbarte Waidhofen a. d. Ybbs samt Höllenstein im Besitze des-Bistums Freising stand. Die Weyrer Gewerken waren im Bezüge der Holzkohle vielfach auf die Wälder der Herrschaft Steyr und des nahen Höllenstein angewiesen. So erhielt auch Christoph Trodl 1558 vom Bischöfe Leo v. Freising, aus dem Hause der Loesch v. Hilkershausen, den vierten Teil des Kohlgrabens, genannt Hainzenau im Amte Höllenstein, verliehen ')■ Gegen Ende des 16. Jahrhundertes verschwinden die Trodl aus den Leihen, der Gewerken und das Geschlecht ist seither verschollen. Ein in Siebmachers Wappenbuch, Band V, Taf. 49, unter „Bürgerliche“ angeführtes Wappen, das seiner Gestaltung nach aus späterer Zeit stammen dürfte, kann kaum diesen Trodls zugewiesen werden. Quellen: Archiv Admont, Gallenstein. — Archiv der Kommune Weyer. — Wichner: Geschichte der Benediktiner-Abtei Admont. — Prevenhueber, Annales Styrenses. — Geschichte der Herrschaft Gallenstein von P. Jakob Wichner in den Mitteilungen des hist. Ver. f. St., Heft 43. — Urbare der Herrschaft Steyr. v. Troye. Dieser in den Urkunden in der verschiedensten Weise (Troje, Trojer, Troja) geschriebene Name führte anfänglich zur Vermutung, man habe es mit einem Zweige der Augsburger Trojer zu tun, bis die Vergleichung der vorhandenen Siegel ergab, daß es sich um das Geschlecht v. Troye aus Hessen handelt. Auf welchem Wege Philipp Jakob v. Troye in unser Land und zum Eisenwesen kam, ist bisher nicht auf­ geklärt. Es mögen Kriegsdienste gewesen sein oder die religiösen Wirren der damaligen Zeit, die nach dem Grundsätze cuius regio illius religio manchen zum Verlassen der Heimat auf pro­ testantischer sowie auf katholischer Seite zwangen. Der Genannte ist 1604—1613 Besitzer des Badwerkes Nr. 5 in Vordernberg Wappen der Familie und erwarb 1608 von Hans Prevenhueber, Amtmann in Inner- v' Truye' borg, auch dessen Badwerk in Eisenerz, woselbst er 1621 starb. Sein Sohn Hans Kilian blieb nur ein Jahr am Vordernberger Besitze, woselbst er 1614 einen Aus­ gleich mit seinen Gläubigern traf und dann die Verwaltung des Bad­ werkes seiner Frau Aurelia, einer Tochter des Eisenerzer Bergrichters und Bad­ gewerken Hans Best führte, bis die Beslschen Erben 1622 den Besitz an Bernhard *) Orig. Dokument, zum Verkaufe ausgeboten vom Antiquariate Rosenthal in München, 1916.

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