Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

358 Stammwappen: Im roten Schilde eine natürlich gefärbte Trappe. Dieselbe als Kleinod am offenen Helme. Wappen v. J. 1559: Gevierter Schild, 1 und 4 Stammwappen, 2 und 3 geteilt, oben von Kot und Gelb, unten von Gelb und Schwarz je dreimal gespalten. Offener, gekrönter Helm mit rechts schwarz-gelben, links rot-gelben Decken. Zier: die Trappe zwischen rechts von Schwarz über Gelb, links von Kot über Gelb je dreimal geteilten Hörnern. Quellen: Murauer Stadtarchiv. — Grabdenkmale zu Murau. — Steierm. Wappenbuch von Zacharias Bartsch, herald. Bespr. von Alfred Bitt. Anthony v. Siegenfeld. — Prof. Dr. Ferd. Bischofs: Murauer Stadtbücher in den Beiträgen zur Kunde steir. Gesch. 1875. Trodl. Um 1460 gab es im Gebiete der admontischen Herrschaft Gallenstein sieben welsche und sechs kleine Hämmer, deren Besitzer die Kernstock, Pantz, Schickerl und Zott waren. Bald traten auch die Trodl dazu, Weyrer Bürger, die bereits 1424 im Besitze einer Schrotschmiede zu Gatlenz und von Hämmern „im Kessel“ bei Altenmarkt waren. Damals standen im Kessel und in der unteren Laussa im Gebiete der Herrschaft Steyr vier große und ein Zainhammer. 1474 finden wir einen nicht näher bezeichneten Trodl als Bestandnehmer eines großen und kleinen Hammers am Weißenbache bei St. Gallen und 1480 kaufte Veit Trodl den Hammer unter der Nussabrücke bei St. Gallen von Erhard Kernstock. Wenige Jahre darauf (1485) verlieh ihm Abt Anton I. von Admont zu Kaufrecht den von seinem Amtsvorgänger neuerhobenen Hammer am Mittersteg und zwei Hämmer „unter der Kirche“ zu St. Gallen. Für diesen Mittersteghammer, der am Weißenbache unter der Burg Gallenstein lag, erhielt Veit Trodl für sich und seine Kechtsnaehfolger von König Maximilian I. i. J. 1497 das Privilegium, Kauheisen aus Eisenerz zu beziehen, es mit „welischem Fewr“ zu verarbeiten und die Erzeugnisse ungehindert zu verkaufen „mit allen jenen Rechten und Freiheiten wie die Bürger von Weyer“. Dem Veit Trodl folgte sein Sohn Bartlmae, der kurz vor 1528 gestorben war, da in diesem Jahre sein reicher Nachlaß, zu dem ein Radwerk in Eisenerz, Hammerwerke bei St. Gallen und Weyer, sowie Häuser zu Weyer und Steyr ge­ hörten, verteilt wurde. Bartlmae Trodl hinterließ außer seiner Witwe Martha die Söhne Hans, Andrae, Wolf, Christoph und Sebald, fernere die Töchter Kosina, vermählt mit Hans Prambhofer, Barbara, Gattin des Kaspar Asnpaum, Gewerken zu Weyer, und hernach des i. J. 1551 verstorbenen Bürgermeisters von Steyr, Hans Traumüller, genannt Schwab, Katharina, vermählt mit Sebastian Zeysl, Mar­ garethe, Frau des Koloman Dorninger, Stadtrichters zu Steyr, Ursula, Gattin des Gewerken Leonhard Präntl zu St. Gallen und die damals noch unvogtbare Apol­ lonia. Von den vorgenannten Söhnen verkaufte Hans, Hammergewerke zu Weyer, das ihm vom Vater zugefallene Gut zu Weißenbach a. d. Enns samt Taferne, Maut und Niederlage (Ladstätte) 1533 an den Hammergewerken Wolfgang Pantz und

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