Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

356 war ein Sohn Otto und eine Tochter Marie hervorgegangen. Ersterer ging dem Vater im Tode voraus (1886), letztere verehelichte sich am 20. Juni 1895 mit dem Berghauptmann Dr. Richard Canaval in Klagenfurt. Von den zahlreichen Töchtern des Ministers hatte Sofie den Anton Servadio aus Padua geheiratet, der im finan­ ziellen Zusammenbruche des Geschlechtes i. J. 1866 die Feistritzer Hämmer bei der Zwangsversteigerung erwarb, sich jedoch auch nur sechs Jahre zu halten ver­ mochte, worauf ihn das gleiche Schicksal ereilte. Josefine hatte zu Graz 1853 Lud­ wig Wimbersky geehelicht, der daselbst 1899 als Oberlandesgerichtsrat starb. Marie war an den berühmten Zahnarzt Professor Moritz Beider verheiratet, der bei der Versteigerung des Besitzes das Schloß Thinnfeld an sich brachte, welches nun dessen drei Kinder Professor Karl Helder in Innsbruck, Henriette v. Philippovich, geb. Beider, in Wien und Baurat Moritz Beider in Graz besitzen. Die Gewerkschaft wechselte nach Servadio rasch die Besitzer. Aus den Wald­ steiner Hämmern wurden wie überall im Lande Holzschleifereien, das Papier löste das Eisen ab! Der Hammer in Feistritz wurde umgebaut und ist heute ein Teil der Neufeldschen Hufnägelfabrik. Stammwappen der Thinn zu Kallwang: Im Schilde ein springender Greif mit einem Bund von Eisenstäben in den Vorderpranken. Geschlossener Helm mit Wulst. Zier: der Greif wie im Schilde wachsend. (Nach den Grabsteinen in der Kallwanger Kirche.) Wappen v. J. 1853: 1 und 4 in Gold einwärts schauender schwarzer Adler mit ausgebreiteten Flügen, Schweif und Waffen, rotbezungt; 2 und 3 in Bot ein „Kriegs-Mann“ in silbernem Harnisch, in der Hechten ein blankes Schwert mit goldenem Griff" nach abwärts haltend, die Linke in die Seite gestemmt, am silbernen Helme drei Straußenfedern, eine rote zwischen zwei weißen ]). Den Schild überhöht eine Freiherrnkrone. Drei Helme. I. mit schwarz-gelben Decken, trägt als Zier einen offenen Flug, der rechts Schwarz über Gelb, links Rot über Weiß geteilt ist. Inmitten des Fluges erscheint der Geharnischte wachsend, das Schwert über dem Haupte schwingend; II. mit schwarz-gelben Decken, trägt als Zier den schwarzen Adler; III. mit rot-weißen Decken, als Zier 4 Straußenfedern, gelb­ schwarz-rot-weiß* 2). Quellen: Adelsarchiv. — Bestände verschiedener Archive über Bisenwesen. — Grabsteine und Matriken zu Kallwang. — Grazer Matriken v. Schivitzhofen. — Stammtafel in Jutmanns „Die Edlen und Freien v. Ziernfeld“ in den Mitteilungen des hist. Vereines für Steiermark 1892. — Grazer Tagespost vom 28. November 1891. — Mitteilungen der Frau Marie Canaval, geb. Freiin v. Thinnfeld. *) Dieses Wappenbild erinnert an Feld 2 und 3 der Fillenbaum, nur hält hier der Gehar­ nischte an Stelle des Schwertes einen gesenkten Pfeil. 2) Der obbeschriebene Schild wurde den Thinnfelds bereits am 21. April 1731 verliehen. Auf dem Schilde stand ein offener gekrönter Helm mit rechts schwarz-gelben, links rot-weißen Decken. Zier wie am Helme I des Freiherrn-Diplomes.

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