Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

354 P. Peter Thinn, Kapitular zu Admont von 1699—1735, Subprior und Supremus in Göß, an1). In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundertes ließ sieh ein Zweig des Ge­ schlechtes in Kapfenberg nieder. Matthias Thinn, Hammerherr in Erlach und Markt­ richter in Kapfenberg, f 1686, heiratete Ursula, die Tochter des Michael Manzeli (Monzello) aus dessen Ehe mit Ursula v. Saupach. Nach Thinns Ableben vermählte sie sich mit Kaspar Kaltner, Hammerherrn in Kapfenberg, f 1698, dessen Tochter Anna dann Christian v. Sulzberg zur Frau nahm. Des Matthias Thinn Sohn, Hans Georg, übernahm nach dem Ableben seines Vaters den Hammer in Erlach und den Kapfenberger Besitz. Früh erblindet, dürfte er ohne Nachkommen gestorben sein. Sein jüngerer Bruder, Johann Adam, folgte dem väterlichen Berufe, war Hammergewerke in der Laming und Eisenhändler in Bruck a. d. Mur. 1690 gründete er das Hammerwerk zu Feistritz bei Peggau, kaufte zwei Eisenhämmer zu Waldstein und versah im Türkenkriege die Armee mit Stückkugeln, Ankern und Schanzzeug. Seiner 1695 geschlossenen Ehe mit Maria Anna v. Gressing, aus dem uradeligen Murauer Geschlechte (t Graz 6. März 1743), entsprangen 5 Töchter, von welchen Maria Elisabeth mit einem Herrn v. Bamschüssel und Maria Josefa mit N. Barman vermählt waren, und ebensoviel Söhne. Von diesen war P. Alfons ft 1728) Kapitular des Zisterzienserstittes Beun und Lehrer der Philosophie, Anton Balthasar, geb. 1701, übernahm den väterlichen Besitz; und starb zu Graz am 13. Februar 1758. Seine ebenda am 2. Oktober 1743 geschlossene Ehe mit Maria Anna v. Lauser (t Graz 8. April 1783) blieb kinderlos, so daß der Besitz auf seinen jüngeren Bruder Ferdinand Josef, geb. 1706, überging. Dieser hatte in Leyden studiert, in Padua das Doktorat gemacht und trat nun in den österreichi­ schen Staatsdienst, war Begierungsrat in Mähren und dann Gubernialrat in Inner­ österreich, wobei er sich insbesondere bei Ausarbeitung des Codicis Theresiani bewährte. Mit Diplom ddo. Wien 21. April 1731 hatte er mit seinem Bruder Anton Balthasar den Adel mit dem Prädikate „von Thinnfeld“ erhalten. Für seine Ver­ dienste auf industriellem Gebiete erhielt Ferdinand Josef ddo. Wien 3. Juni 1767 den erbländisch österreichischen Bitterstand mit dem Ehrenworte „Edler Herr v. Thinnfeld“. Im Jahre 1766 erbaute er das Herrenhaus zu Feistritz, Schloß Thinn­ feld genannt, 1769 wurde er in die steirische Landstandschaft aufgenommen und starb zu Graz am 5. August 1770. Seine erste Ehe mit Charitas v. Stuppan blieb kinderlos. Seine zweite Frau Maria Josefa v. Schickh, die am 4. April 1819, 76 Jahre alt, zu Graz starb, gebar ihm zwei Töchter: Josefa Anna, geb. Graz am 29. Juni 1763, die sich mit Franz X. v. Ziernfeld, Herrn auf Mell ob Trofaiach, vermählte, und Anna Maria, geb. Graz 17. Mai 1770, verehelicht an Kajetan v. Blumenkron, ferner zwei Söhne, Ferdinand Alois, geb. Graz 19. Juni 1766, und Joh. Nep., geb. Graz 4. April 1769. Letzterer hinterließ aus seinen beiden Ehen mit einer Gräfin Dohalsky und einer Gräfin Coronini drei Töchter. Ferdinand Alois übernahm 9 Von einem Thomas Thinn stammt eine Lichtstiftung zu Kallwang, deren Obligation von 400 fl. auf das Jahr 1768 zurückgeht. Der obgenannte Admonter Kapitular Dr. Thomas Thinn, der 1741 die Profeß ablegte, war von 1771 bis zum 23. Februar 1781 Pfarrer in Kallwang. (Pfarr- chronik Kallwang).

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