Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

347 1657 starb Maximilian Sulzpaeher zu Leoben mit Hinterlassung eines großen Vermögens; der Segen Gottes war ihm, wie sein einziger Sohn Christian Ernst sagt, beschieden: er besaß adelige Sitze, Güter und Gülten, die ausständigen Forde­ rungen allein bezifferten sich aut 52.000 fl. Bemerkenswert sind die Sporteln, die damals für Inventuraufnahmen zu zahlen waren; so erhielten für die in Bede stehende Verlaßaufnahme der Amtmann Hans Tengg 500 fl., sein Gegenschreiber Hans Christoph Müllmayer 270 fl., der Vordernbergcr Marktrichter Hans Christoph Belchen au er 300 fl. und der Marktschreiber Andrä Markowitsch, der das Inventar verfaßte, 600 fl. Auf Maximilian Sulzpacher folgte im Besitze des Badwerkes Nr. 3 sein ein­ ziger Sohn Christian Ernst, der am 7. August 1670 den rittermäßigen Adel mit dem Prädikate „von Sulzperg“ erlangte. — Das Badwerk Nr. 12 war nach Maxi­ milians Ableben an Joh. Simon v. Leuzendorf. den zweiten Gatten seiner Witwe, übergegangen. — Noch eine Generation blieb im Besitze des Badwerkes Nr. 3; nach dem Tode des Christian Engelbert v. Sulzperg (1737) ging es im folgenden Jahre von den Erben auf Sebastian Hochkofler den Älteren über, der die Witwe Maria Konstanze, geb. Schrägt, .ehelichte1). Der Urenkel Maximilians, Athanasius, lebte in Leoben als Ver­ walter der Herrschaft Massenberg. Mit seinen beiden Söhnen Josef und Franz Seraph sowie mit dem Admonter Kapitular P. Wolfgang v. Sulzberg, der 1806 als Kaplan in Landl starb, verschwindet das Geschlecht. Über seine FamilienVerbindungen gibt die beiliegende Stammtafel Aufschluß. Stammwappen (nach Siegeln): Im Schilde ein Schräg­ rechtsfluß, begleitet von zwei Bosen. Wappen v. J. 1628: Gevierter Schild mit blauem Herz­ schilde, in diesem ein Bergmann in weißem Kleide, in der Bechten einen Hammer, mit der Linken ein Bergeisen geschultert. 1 und 4 in Schwarz ein goldener Löwe mit einer Halbmaß in den Vorderpranken, von welchen jede das Zeichen eines der zwei Badwerke trägt, 2 und 3 in Bot ein blauer Querfluß. Mit einer Heidenkrone gekrönter Stechhelm, geziert mit vier Straußenfedern, schwarz-gelb, rot-weiß. Decken rechts schwarz-gelb, links rot-weiß. Wappen v. J. 1670: wie 1628. Quellen: Adelsarchiv. — Steierm. Landesarchiv, Vordernberger Archiv (Inventare und Katsprotokolle), dann Schrannen- und Landrecht nach Auszügen des Freiherrn Otto v. Fraydenegg und Monzello. Wappen der Sulz­ pacher v. Sulzberg. Stammtafel der Sulzpacher v. Sulzberg siehe Seite 318. ’) Christian Engelbert v. Sulzperg ließ aus seinen Mitteln die Dreifaltigkeitssäule in Vordem- berg errichten. Die Säule wurde 1717 aufgestellt und am 23. September vom Bischof von Seckau geweiht. Die Arbeit des Bildhauers Schey in Graz kostete 640 fl. und ein Paar Gemshäute (Vordernberg, Katsprotokolle.)

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