Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

344 Kleinod: Zwischen zwei Hörnern, von welchen das rechte schwarze mit den zwei goldenen Schrägbalken belegt ist, das linke geteilt, oben Silber, unten Schwarz zeigt, schreitet ein weißgekleideter Bergmann mit einem Bund geschmiedeten Eisens auf der Schulter. Wappen v. J. 1603: Gevierter Schild. 1 und 4 das Stammwappen, 2 und 3 in Gold ein schwarzer Querbalken, belegt mit einem goldenen Sterne. Offener Helm mit Krone, darüber ein schwarzer Strauß, wachsend, mit ausgebreiteten Flügeln, welche mit zwei goldenen Schrägbalken belegt sind. Der Strauß zeigt auf der Brust eine goldene, liegende Mondessichel, auf der ein goldener Stern ruht, und hält einen eisernen Schlüssel querüber im Schnabel. Quellen: Adelsarchiv. — Hofkammerarchiv. —• Archiv der Abtei Admont. — Stadtarchiv Steyr, Ratsprotokolle und Testamente. — Archiv der Kommune Weyer a. d. Enns. Sulzer. Altes Hammerherrengeschlecht zu Obdach, woselbst schon um die Wende des 15. Jahrhunderts sechs Hämmer pochten, auf denen damals Hüttenberger Eisen verarbeitet wurde. Ob der Innerberger Badmeister Thomas Sulzer (1563) der Stammvater der Obdächer Gewerken ist, muß dahingestellt bleiben *). Mathes Sulzer, der 1646 zu Kallwang die Barbara Pengg aus der bekannten Hammerherrenfamilie ehelichte, war bereits Hammermeister in Obdach, er dürfte bald nach 1681 verstorben sein; 1694 war sein Sohn Joh. Josef Besitzer: dieser erbaute Hämmer und Herrenhaus in der Sulzerau bei Obdach. Im Jahre 1717 kam Josef Sulzer, Marktrichter und Hammerherr in Obdach, mit den Pestbehörden in Konflikt und wurde mit 600 fl. Strafe belegt. Ihm folgte Matthias, Josefs jüngerer Sohn, f 6. Oktober 1755, 57 Jahre alt, als Hammerherr zu Obdach und Stegmühl. Dieses Hammerwerk hatte er 1742 von den Gasteigerschen Erben gekauft, 21 Jahre danach brachte es das Stift Admont von Karl Ignaz Sulzer um den dreifachen Betrag an sich, den das Stift 1719 beim Verkaufe an Josef Gasteiger erhalten hatte. Die Gewerkschaft Sulzerau bei Obdach übernahm nach Josef Sulzer sein älterer Sohn Josef Benedikt, der 1766, 72 Jahre alt, verstarb. Die Sulzerau ging dann auf Konstanze Taurer v. Gallenstein über2). Die Sulzerschen Hämmer zu Obdach und Sulzerau bestanden aus je einem *) Schon 1396 finden wir einen Philipp Sulzer zu Hallstatt im Besitze eines „Berglehens, genannt ein Eisenwerk“ auf dem Hallberge bei Hallstatt. Gleiche Lehen hatten Ekhard Strobel von Hallstatt und Agnes und Kunigunde Abtenauer, weiland Heinrich des Abtenauer Töchter, letztere ein „halbes Eisenwerk“, alle gelegen zu Hallstadt an dem Hallberge. (Staatsarchiv: Herzog Albrecht IV. Lehenbuch, 1396; 8. 45, Nr. 422, und 8. 46, Nr. 443 und 444.) a) Die Sulzerau liegt bei Admontbühel, nahe an Obdach. Dort stand auch der Schriefl- hammer, nach dem Gewerken Jakob Schnell, f 1835, benannt, der Hammer in Rötsch (Kathal) lag nördlich davon; nach Westen, gegen das Seethal, lag das Sensenwerk Warbach, das 1814—1845 Joh. Nep. Reitter, nach ihm seine Witwe Anna, geb. Hofer, wiederverehelichte Sabathy, besaß (t 1874), deren Sohn Ernst Sabathy als Hammergewerke - in Sulzerau und Warbach zu Rötsch ( 1886) starb.

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