Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

343 Stubmer v. Schwaighof. Altes Hammerherrengeschlecht zu Weyer, von welchem Paul Stubmer. Hammer­ meister in Weyer, für die langjährige Beförderung des Kammergutes im Innerberg von Kaiser Maximilian II. am 27. März 1565 ein Wappen erhielt. Sein einziger Sohn Thomas folgte ihm am Besitze. Dessen Söhne Paul und Georg taten sich in den Feldzügen wider die Türken und insbesondere der erstere bei der Eroberung der Hauptfestung Stuhlweißenburg hervor. In Würdigung dieser Verdienste erhielt Thomas senior ddo. Prag am 12. April 1603 den rittermäßigen Reichs- und erb­ ländischen Adel unter Besserung seines Wappens und Verleihung der roten Wachs- freiheit sowie am 12. Juni 1607 die Bewilligung, sich nach seinem ererbten ade­ ligen Besitze „von und zu Schwaighof“ zu nennen nebst der Landmannschaft in Oberösterreich. Dieser Schwaighof, wenige Schritte oberhalb Weyer in schöner, sonniger Lage, ist heute noch ein stattlicher Herrensitz. Von den Söhnen des Weyerer Hammerherrn Thomas Stubmer aus seiner Ehe mit Martha Grueber, die gleichfalls einem Weyerer Gewerkengeschlechte angehörte, besaß Georg, der älteste, zusammen mit Andrä Fridinger eine Gewerkschaft in Klein-Reifling. Paul, der zweite, hatte einen welschen und Kleinhammer zu Gaflenz und seine Frau Rosina einen welschen Hammer im Burgfried von Weyer und zwei Kleinhämmer am „Inselsbach“, d. i. der heutige Hammergrabenbach unter Kasten­ reit am linken Ufer der Enns. Matthias, der dritte Sohn, besaß ein Welisch- und Kleinhammerwerk in Ober- (heute Groß-) Reifling und durch seine 1614 erfolgte Verheiratung mit der Tochter des Balthasar Strußnigg und der Anna, geb, Rain- precht, Witwe nach Christoph Wasner, eine Gewerkschaft in Lainbach. Mit Ausnahme der letztgenannten ging der ganze große Werksbesitz der Familie Stubmer i. J. 1625 an die Hauptgewerkschaft über. Thomas, der jüngste Sohn, diente beim Hofzahlamte. Von den Schwestern war Justine an den Eisenerzer Radmeister Karl Schwarz vermählt und starb vor 1650; Potentiana war an N. Gredler und Christine an einen Ochs v. Sonnau ver­ heiratet. Mit der Gründung der Innerberger Union zogen sieh die Stubmer zumeist vorn Eisenwesen zurück; sie blieben nur mehr durch ihre Einlagen an der Haupt­ gewerkschaft beteiligt, für welche, von 1654 an, durch lange Zeit keine Erträge gezahlt wurden. — Wir finden 1672 im Gewerkenstande Friedrich und Elisabeth Stubmer sowie die Erben des Georg Wilhelm zu Syrling, der durch seine Ehe mit Susanne Fruetrungk außerdem das nicht unbedeutende Vermögen ihrer. Mutter Susanne, Tochter des Gewerken Hans Pantz, bei der Stadt Steyr erliegen hatte. Wie so viele andere hatte Susanne Stubmer, geb. Fruetrungk, einen jahrelangen Kampf mit der Stadt, die — bei einem Schuldenstande von über einer Million Gulden — vollkommen insolvent war, wegen Zahlung der seit 1628 aufgelaufenen Zinsen zu führen. — Bald danach, 1677, scheinen die Stubmer mit einem jüngeren Georg Wilhelm, der in Steyr wohnte, erloschen zu sein. Dessen Brüder Georg Moritz und Georg Friedrich waren in Kriegsdiensten in Candia verschollen. Stammwappen: Zwei goldene Schrägbalken in Schwarz. Stechhelm mit rechts schwarz-goldenem, links schwarz-silbernem Wulst. Decken in gleicher Farbe.

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