Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

342 Strußnigg. Wie der Name sagt, slowenischer Herkunft. Strußnigg dürfte wohl mit „struga“ zusammenhängen und daher dasselbe bedeuten, wie unser gut steirischer Name „Grabner“. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts ist Gregor Strußnigg Mautner und ein reicher Bürger zu Leoben; 1543 war er vom Könige Ferdinand zum Mautner bestellt worden, nachdem Georg Paradeiser von Neuhaus für ihn bürgte; am 17. August 1563 wurde ihm mit seinen Brüdern Vinzenz Primus, Stadtschreiber zu Laibach, Matthäus und Urban sowie den nicht namentlich benannten Vettern Strußnigg eine Wappenbesserung verliehen. Adam Strußnigg erscheint bereits 1567 als Badmeister zu Eisenerz, woselbst ihm sein Sohn Michael folgte, der 1600 unter den protestantischen Badgewerken erwähnt wird. Eva, die erste Frau des Bad­ meisters Georg Scheich el, und Martha dürften wohl des alten Badmeisters Adam Töchter gewesen sein. Letztere ehelichte den Badmeister Hans Eaidl und nach dessen Ableben 1610 den durch diese Heirat unter die Innerberger Badgewerken gelangten Hans Viktor v. Scheuehenstuel, vorher Gegenschreiber beim Innerberger Amte. Martha starb bereits im Juni 1612. Völlig gleichzeitig mit Adam tritt Balthasar Strußnigg im Innerberg auf: beide dürften Söhne des Leobner Mautners gewesen sein. 1566 wird mit Balthasar wegen Übernahme der Stelle eines Gegenschreibers beim steirischen Waldmeisteramte in Eisenerz verhandelt. Diesen Posten mit 100 fl. jährlicher Besoldung hatte bishin Hans Gabelkover inne, der nun mit 100 fl. Abfertigung zurücktrat. Kurz darauf heiratete Balthasar Strußnigg Anna Bainprecht, Witwe nach dem Hammerherrn Christoph Wasner in Lainbaeh, und übernahm 1570 von den Gerhaben seiner Stiefkinder die Lainbacher Gewerkschaft, die er nach einem Jahre an Wolfgang Abel veräußerte; 1574 kaufte er die Bainprechtisehen Hämmer zu Beifling und am Tamischbache, in deren Besitze wir ihn , noch 1605 als Hammerherrn im nähen Landl finden. — Gabriel Strußnigg „zum Gleißhof“ siegelt 1615 mit dem Stamm­ wappen und in den letzten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts war ein Carl Struß­ nigg v. Bachen stein der erste Gatte der Cäcilie Braun, Tochter des steirischen Kriegssekretärs Tobias Braun, die dann den Job. Franz Lauriga ehelichte und 1683 starb. Stammwappen (vor 1563): In Blau ein goldener, auf einem schwarzen, aus dem Schildrande ragenden Berg aufsteigender Greif. Stechhelm mit blau-gelben Decken. Zier: Der Greif, wachsend. Die WappenVermehrung v. J. 1563 bestand in der nach der Wappenbe­ schreibung unverständlichen Aufnahme eines halben schwarzen Adlers in die weiß und rot tangierte rückwärtige Schildeshälfte. Der gekrönte Stechhelm mit rechts blau-gelben, links rot-weißen Decken hat als Zier einen offenen Flug, rechts Blau über Gelb, links Bot über Weiß, dazwischen der Greif. Quellen: Adelsarehiv. — H. H. u. Staatsarchiv (Repertorium XXIV). Vgl. P. Jakob Wichner: Zwei Burgen und drei Edelsitze in der oberen Steiermark, Mit­ teilungen des hist. Vereines f. Steiermark, XLII. und XLIII. Heft, und Prof. A. Mttllner: Die Stahl- und Eisenhämmer des Innerberges, Jahrbuch der mont. Hochschulen 1912, I.

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