Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

340 Söhnen, deren Nachkommen noch heute in Murau und anderen Orten Ober- steiers im Bürgerstande blühen, vermählte sich Franz i. J. 1805 mit Konstanze Therese, Tochter des Badmeisters Mathias Stegmüller und dessen 1. Frau Konstanze, geb. Schragl. Durch diese Ehe gelangte das sogenannte Leitschpergersehe Rad­ werk Nr. 4 in Vordernberg, auf dem Wege über Beichenauer, Dillinger und Steg­ müller an die Familie Steyrer, in deren Besitz es nun bis 1877 verblieb. Franz starb bereits 1819. Sein gleichnamiger Sohn, geb. Vordernberg 23. Juni 1809, f Graz 1879, vermählte sich als Badmeister zu Vordernberg 1842 mit Franziska, Tochter desProtomedicus in Kärnten Dr. Andreas Jurie, und der Franziska, geb. Barbolan. Aus dieser Ehe stammten 3 Söhne und 5 Töchter. Von den letzteren ver­ mählte sich Maria mit dem Med. Dr. Moriz Bemann in Leoben, Therese mit Dr. Alexander v. Wanisch, Advokaten in Graz, Klara mit Major Alexander v. Lenzender!, der in erster Ehe Hermine Mayr v. Meinhof zur Frau hatte, Franziska mit dem Advokaten Dr. Friedrich Kobek in Graz und Katharina mit dem Advokaten Dr. Maximilian v. Archer in Graz. Von den 3 Söhnen wurde Franz, der älteste, der Stammvater. des 1884 geadelten Zweiges dieses Geschlechtes. Ernst, der zweite Sohn, geb. 1848, f Graz 1878, hinterließ aus seiner Ehe mit Anna, geb. Fillafer, die beiden Söhne Ernst und Eduard. Hubert, der jüngste Sohn des Franz Steyrer des Älteren, geb. 1849, starb zu Wien unverehelicht 1874. Der vorgenannte Franz Steyrer, geb. Vordernberg 2. April 1843, f Graz 19. Oktober 1903, Doktor der Rechte, wurde der Gründer des großen Eisenwerkes in St. Michael und erhielt mit allerh. Entschließung vom 9. September 1883 (Diplom ddo. Wien vom 5. Juni 1884) den österr. Adel mit „Edler von“ und einem Wappen2). Aus seiner Ehe mit Rosa Koch stammt die Tochter Marie, geb. St. Michael 1879, vermählt Graz 1900 mit Marcell Halper v. Sziget, und die Söhne Robert, geb. St. Michael 1883, Rittmeister, sowie Otto, geb. Leoben 1884, Doktor der Rechte, Ministerialsekretär im Eisenbahn-Ministerium, vermählt Aussee 1908 mit Elisabeth Skraup. Zu Murau hatte sich bis Ende des vorigen Jahrhundertes ein Zweig der Steyrer im Kaufmannsstande erhalten, bestehend in den beiden Brüdern Anton und Franz Steyrer. Von ersterem stammt sein gleichnamiger Sohn, der als Uni­ versitätsprofessor an der medizinischen Fakultät in Innsbruck wirkt. Wappen v. J. 1884: Geteilter Schild, oben in Gold blauer Schrägbalken, mit einer silbernen Lilie zwischen zwei goldenen Sternen belegt. Der Balken ist oben von einem schwarzen „Schlägel und Eisen“, unten von dem schwarzen Zeichen 2) An das Eisenwerk in St. Michael knüpft sich die traurige Erinnerung an das rücksichts­ lose Gebaren unserer Eisenindustriegesellschaften, die kein Mittel scheuten, um sich jegliche Kon­ kurrenz vom Halse zu schaffen. Beim Weiterverkäufe des von Herrn v. Steyrer erworbenen und sodann eingestellten Werkes wurde in dem Vertrage die Bedingung aufgenommen, es dürfe an dieser Betriebsstoffe nie wieder ein Eisenwerk errichtet werden. Die Eintragung im Grundbuche sollte dieses Denkmal einer eigenartigen Auffassung der Volkswirtschaft für ewige Zeiten festlegen — sie wurde als mit dem öffentlichen Wohle nicht vereinbar abgelehnt. Der Unwille des Landes Steiermark er­ wies sich härter ajs der durch schlaue Mittel zum Schweigen gebrachte Entrüstungssturm der Kärntner über die Lahmlegung des Hüttenberger Erzberges und der Kärntner Eisenindustrie.

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