Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

339 1593 das Badwerk des Sebastian Veiel von dessen Witwe Katharina und 1600 das halbe Badwerk des Thomas Dorschner erworben hatte. Letzteres überließ er zwei Jahre später seinem Sohne Georg und dessen Frau Ursula, die 1605 die zweite Hälfte von Anton Märggo zukauften. Seine ältere Tochter Ursula ehelichte den Thomas Hauser, der nach Steubers Tode 1607 das Badwerk übernahm; Eva, die jüngere, vermählte sich in 1. Ehe mit Christoph Graf in Leoben und in 2. Ehe mit dem Leobner Stadtsehreiber Bupert v. Mittergries1). Die Steuber blieben im Ennstale, zumeist in Diensten der Hauptgewerkschaft sowie des Stiftes Admont. Mitte des 17. Jahrhundertes war ein Steuber Verwalter der Propstei Gstadt, dessen Tochter Anna Beginn, f 1687, den reichen Gewerken und Bergrichter zu Schlad- ming Oastollus Pröbstl zum Manne hatte. Dem Stifte Admont gehörten P. Wolf­ gang von 1690—1694 und P. Boman Steuber 1764—1778 an; letzterer starb als Pfarrer von Groß-Sölk. Wappen nach Siegeln aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhundertes: Im Schilde ein Schrägbalken, belegt mit 3 Doppellilien, begleitet von 2 Wecken. Geschlossener, ungekrönter Helm. Zier : ein offener Flug, bezeichnet mit dem Schräg­ balken des Schildes. Vgl. Pensch-v. Pantz : Begesten zum Innerberger Bisenwesen im Jahrbuche der k. k. her. Ges. Adler 1908. v. Steyrer. Franz Anton Steyrer erscheint in der ersten Hälfte des 18. Jahrhundertes als Hammergewerke und Kaufmann in Murau. Aus seiner Ehe mit Klara, Tochter des Zerrenhammermeisters Gottlieb Praunseis in der Mandling, stammten der Sohn Franz Anton und die Tochter Elisabeth, verehelichte Hueber. Klara vermählte sieh am 7. Februar 1763 neuerlich mit Karl v. Monsperg und starb als Witwe am 2. Dezember 1775 zu Murau2). Franz Anton, der Jüngere, Kaufmann und Hammergewerke zu Murau, heiratete daselbst am 27. September 1774 Katharina, Tochter des Franz X. Bauscher v. Stainberg und Bauschenfels, Gewerken zu St. Johann in der Mosinz. Im Jahre 1780 verkaufte er den Hammer an der Bansen an Katharina Zinner. Von seinen ') Mittergries führt im Schilde einen oberhalben „König“, denselben am geschl. gekr. Helm, das Szepter in der Rechten. 2) Schon im 16. Jahrhunderte findet sich der Name Steyrer in den Totenbüchern des Benediktinerstiftes St. Lambrecht, so Stephan, Stiftspriester, t 1556 zu Maria-Zoll und ein Thomas Steyrer, Laie, t 1521. — (S. Mathias Pangerl: Die beiden ältesten Totenbücher des Benedik­ tinerstiftes St. Lambrecht.) Bin Zusammenhang dieser oder anderer Steyrer, so auch des 1481 zu Leoben erscheinenden Stadtrichters Wolfgang Steyrer, oder des 1562 zu St. Gallen tätigen Hammerherrn Hans Steyrer sowie des Klagenfurter Stadtrichters Georg Steirer 1567 (Siegel: geteilter Schild, belegt mit einem Steinbock. Derselbe am geschlossenen Helm wachsend), mit der Murauer Familie könnte bei der offensichtigen Bedeutung des Namens nur bei Nachweis eines genealogischen Zusammenhanges der einzelnen Namensträger in Betracht kommen. — Die Praunseis führten im Schilde auf einem Grunde einen Laubbaum und am geschlossenen Helme einen wach­ senden Löwen (nach Siegeln). 221

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