Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

338 dem offenen, von Gold über Rot geteilten Fluge; Decken: rechts rot-golden, links schwarz-golden (Stettner). Der rechte Helm mit geschlossenem Fluge, schräglinks von Rot über Gold geteilt, belegt mit der Hakenstange; Decken rot-golden (Hagk). Der linke Helm trägt drei weiße Straußenfedern; Decken: schwarz-golden (Reischkho). Am 26. April 1677 wurde dieses Wappen in Feld 1 und 4 folgendermaßen „verbessert“: in Rot aut weißem Felsen ein goldener Löwe, der in den vorderen Pranken eine goldene Stange trägt, deren Enden mit Eisenhaken versehen sind1). Quellen : Adelsarchiv. — Hofkammerarchiv, Innerberger Akten. — Prevenhueber : Annales Styrenses. — Pfarrarchiv Eisenerz : Gedenkbuch. — Stadtarchiv Steyr, Ratsprotokolle. — Friedrich Freiherr v. Haan : Genealogische Auszüge (Manuskript). Vgl. : v. Pantz, Beiträge zur Geschichte der Innerberger Hauptgewerkschaft in den Ver­ öffentlichungen der hist. Landeskommission für Steiermark, Heft XIX. — Pensch-Pantz : Regesten zum Innerberger Eisenwesen im Jahrbuche „Adler“ 1908. — Siebmachers altes Wappenbuch : „Stettner v. Grabenhof“, Bd. III, Taf. 72, und „Stettner“, Bd. III, Taf. 60. — Siebmachers neues Wappenbuch, Dr. Job. Bapt. Witting, der nied.-österr. Adel. Steuber. Ein Geschlecht, dessen wirtschaftliche Bedeutung in das 16. Jahrhundert fällt, das sich aber trotzdem bis in die jüngste Zeit auf der heimatlichen Scholle am Posthofe zu Hieflau erhalten hatte. Die Steuber dürften aus Salzburg stammen und von dort, der Eisenhandelsstraße durch das Enns- und Paltental folgend, in der Mitte des 16. Jahrhundertes nach Leoben und Steyr gekommen sein, denn wir finden um diese Zeit Hans Steuber als Bürger und Eisenverleger zu Leoben (1563) und Wolf Steuber als kais. Rentmeister auf der Herrschaft Steyr2). Auch zu Krems a. d. Donau war im ehemaligen Bindersehen Hause mit 28 anderen Wappen, aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundertes stammend, das Wappen eines Hans Steuber des jüngeren angebracht, das in von Schwarz über Gold geteiltem Schilde einen Greifen in gewechselten Farben, geschlossenen Helm mit schwarz-goldenem Wulst und Decken und den Greif wachsend zeigte. Zu Ende des 16. Jahrhundertes waren die Steuber unter den Eisenerzer Rad­ meistern, u. zw. Oswald, der im Alter von 67 Jahren am 29. März 1607 starb, ') Die Hagk waren zumeist Berg- oder landesfürstliche Beamte in Kitzbühel und dessen Umgebung. Anton Hagk (Hagg), fuggerischer Diener in Schwaz, 1561 vermählt mit Barbara Stoß, t vor 1595 als Urbar- und Landgerichtsschreiber in Kitzbühel. In diesem Amte folgte ihm sein älterer Sohn Mathias, f vor 1601. Dessen gleichnamiger Sohn, crzherzogl. Bergwerkskassier, f vor 1634, hinterließ nur 2 Töchter, während von dem jüngeren Bartlmae, Wirt zu Kirchdorf, und seinen Gattinnen Anna Ruedl v. Ruedlsberg und Wallpurg Greif eine zahlreiche Nachkommenschaft abstammte. Die Hagk waren mit vielen Nordtiroler Geschlechtern, so mit den Kitzbüheler Kaspis, Stainer, den Rosenberger v. Rosenegg, Kripp v. Krippach, u. a. versippt. Das obbeschriebene Wappen mit dem Hakeneisen im Schilde und am geschlossenen Fluge führte bereits Anton Hagk. Sie verschwinden um die Wende des 17. Jahrhundertes. (Mitteilungen des Herrn Hofrates Dr. Ritt. v. Schullern zu Sehrattenhofen nach Auszügen aus den Kirchenmatriken von Kitzbühel und den Verfachbüchern.) 2) Ein Stammbuch des Urban Steuber mit Eintragungen von Passauer Studenten aus Steyr befindet sich in der Bibliothek des Stiftes St, Florian. Manuskript III, 226.

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