Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

32 Bernhard Karl Ebner kam als Verwalter der Herrschaft Massenberg nach Leoben und erwarb 1733 das Badwerk Nr. 13 in Vordernberg von Johanna Helene, der Witwe des Matthias Andrae Kayser1). 1736 zog Ebner nach Vordernberg, da der Bat von Vordernberg darauf bestand, daß er das Badwerk mit „eigenem Bücken“ besitze. Seit 1743 war er Mitglied des Bates, wird aber merkwürdigerweise erst ab 1748 mit seinem Prädikate geführt. Nach seinem Tode übernahm 1754 Maria Genofeva, wohl seine Witwe, das Badwerk und führte es bis 1771. Sie besaß auch den Hammer am Wappenstein bei Thörl und kaufte von Johanna Helene Bayer, geb. Murmayer, die Gewerkschaft Stanz. Ihr Sohn Josef folgte 1771—1796. Dieser war mit Elisabeth, einer Tochter des Joh. Bapt. von Prevenhueber, Herrn auf Zmöll, ver­ ehelicht, und starb 1796, worauf seine Witwe für den minderjährigen Sohn Kajetan die Gewerkschaft bis 1819 führte. Dieser, 1789 geboren, war von 1819—1842 Bad­ meister (t Vordernberg 7. Oktober 1842), worauf das Badwerk an seine einzige Tochter Maria überging, die sich 1847 mit dem Gewerken von Ägydi und Furthof, Anton Fischer, vermählte. Durch diese Ehe kam das Badwerk Nr. 13 an die Familie Fischer, bei der es bis 1868 verblieb, in welchem Jahre die St. Ägydi-Kindberger Eisen- und Stahlindustrie-Gesellschaft den gesamten Fischerschen Werksbesitz übernahm. Ein Zweig der Ebner saß zu Leoben, wo Karl Kajetan Ebner v. Ebenthal in den ersten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts als Floßmeister und Mitglied des Wirtschaftsausschusses tätig war; ein Kajetan Ignaz, Hammergewerke, starb 1815 in hohem Alter zu Graz. Wappen nach Siegeln: Schild mit erniedrigter Spitze, in dieser einlaufendes Einhorn. Beiderseits der Spitze zwei zueinander gewendete springende Löwen, die gemeinsam mit den Vorderpranken eine ob der Spitze stehende Lilie halten. Zwei offene gekr. Helme: I zwischen offenem Fluge das Einhorn, II der Löwe mit der Lilie wachsend2). Quellen : Steierm. Landesarchiv; Vordemberger Ratsprotokolle. — v. Schivizhofen: Grazer Matriken. — Mitteilungen der Herren Hans Ritt. v. Rainer zu Harbach und Emmerich Zenegg v. u. zu Scharffenstein über Ebner v. Ebenthal in Kärnten. Egerer. Zu jenen Stadt Steyrischen Geschlechtern, die sich in besonderem Maße am Eisenhandel beteiligten und auch längere Zeit im Besitze von Hammerwerken waren, gehören die Egerer, Als ersten des Namens finden wir um 1470 einen Hans, Land­ schreiber bei der Landeshauptmannschaft in Österreich ob der Enns. 1508 ist Moritz *) Matthias Andrae Kayser besaß das Radwerk Nr. 13 1698—1733. Seine Brüder waren zu Aflenz und Mürzzuschlag begütert. Zu Mürzzuschlag hatten sie die Postmeisterei. — Johanna Helene Kaiser, geb. Murmayer, f vor 1757, war kinderlos. Anton Murmayer war ihr Erbe. s) Im Adelsarchive findet sieh über die Ebner v. Ebenthal nichts.

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