Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

334 Von seinen Söhnen aus der Ehe mit Anna, Tochter des Christoph Laurntaler in Krems, Witwe nach Christoph Steiner, übernahm Georg den Eisenverlag und er­ scheint noch 1605, während Sebastian 1617 als Rentamtsgegenhandler der Herr­ schaft Steyr genannt wird. Die Familie überdauerte die Wirren der Gegen­ reformation in Steyr, wo noch 1654 ein Tobias Steer als Bürger erscheint. Stammwappen (nach Siegeln des Georg Steer v. J. 1582): Schräggeteilter Schild, unten zwei Schrägbalken, oben ein Löwe. Geschlossener Hehn mit Wulst, der Löwe, wachsend, als Kleinod. Vermehrtes Wappen (nach Siegeln des Sebastian Steer v. J. 1617 und des Tobias Steer von 1654): 1 und 4 ein springender Löwe, 2 und 3 ein Balken, begleitet vomzwei Sternen. 1617: Offener, gekrönter Helm. 1654: Geschlossener Helm mit Wulst. Zier: Inmitten eines in Farben geteilten, offenen Fluges der Löwe wachsend. Quelle: Stadtarchiv Steyr, Inventars. Stegmüller. Die Stegmüller dürften von den gleichnamigen Bogenschmieden zu Losen­ stein abstammen. Im Jahre 1688 erwarb ein Simon Stegmüller die alte Sensen­ schmiede in Hopfgarten östlich von Weißkirchen bei Judenburg. Dieser Besitz blieb bis 1812 in der Familie. Von Simons Söhnen kam Johann 1710 an den Paß­ hammer, an der Pols gelegen, und Georg 1721 nach Eppenstein. In der Folge verbreiteten sich die Stegmüller nach Obdach (Gewerkschaft Warbaeh), in die Kainach, den Möschitzgraben und nach Möderbrugg ob Zeiring. Mathias, ein Sohn des Mitte des 18. Jahrhundertes verstorbenen Johann Stegmüller, Gewerken zu Möderbrugg, erlangte durch seine 1759 erfolgte Verehelichung mit Konstanze Stanzinger v. Gullingstein, Witwe nach dem Brücker Hammerherrn Josef Dillinger, das Badwerk Nr. 4 in Vordernberg. Konstanze war im Jänner 1781 gestorben und hatte ihrem Gatten die Wahl gelassen zwischen dem Vordernberger Radwerke und dem Hammerwerke in Bruck1). Er wählte ersteres und vermählte sich am 11. Juli 1781 mit Konstanze, Tochter des Hammergewerken Franz Schragl in Kapfenberg und seiner Gattin Theresia, geb. Dillinger. Nach dem Ableben seiner zweiten Frau (31. Jänner 1790) ging Stegmüller am 16. Februar 1791 seine dritte Ehe mit Katharina v. Walter ein. Diese Ehe war von kurzer Dauer und blieb wie die erste kinderlos. Stegmüller starb am 9. Oktober 1791. Da sein einziger Sohn Matthias bereits 1794 in jugendlichem Alter verschieden war, ging das Radwerk i. J. 1805 auf die älteste Tochter Therese, geb. 1782, über, die sich mit dem Murauer Gewerkensohne Franz Steyrer vermählte und so das Radwerk an diese Familie brachte, bei der es bis 1877 verblieb* 2). *) Der Brücker Besitz bestand aus dem Hause Nr. 81„ am Platzeck“ (Schätzungswert 900 fl.), einem Welsch-, einem Zain- und einem Streclchammer nebst Mühle (7000 fl.), bedeutenden Grund­ stücken und Wäldern in der Umgebung von Bruck, ferner Weingärten am Türkenberg in der Herrschaft Sauritsch (1485 fl.), am Hruschenberg in der Herrschaft Guttenhag (725 fl.) und am Klappenberg, zu Ober-Mureck gehörig (681 fl.). 2) Die zweite Tochter Stegmüllers, Konstanze, geb. 1783, war mit dem Grazer Advokaten Dr. Hans Josef J u d vermählt.

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