Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

332 Ihm wurde am 8. August 1769 von Kaiserin Maria Theresia der Eggenbergische Adel nebst Wappen und Prädikat bestätigt und die Eot-Wachsfreiheit verliehen. Franz Josef Stanzinger war 53 Jahre Eadgewerke und 33 Jahre Vorstand der Bad­ meister-Kommunität in Vordernberg, woselbst er am 12. Juni 1793 im 78. Jahre verschied; seine Gattin Maria Anna, geb. Thin, war im Alter von 66 Jahren am 29. Jänner 1779 gestorben, auch der Sohn Leopold, Kommunitäts-Badwörksverweser, war ihm im Alter von 52 Jahren am 2. Jänner 1789 im Tode vorausgegangen1)- Mit Ignaz Stanzinger v. Gullingstein, der durch 20 Jahre Pfarrer zu St. Jakob in Leoben war und daselbst am 9. März 1800 im Alter von 66 Jahren starb, scheint das um unser Heimatland verdiente Geschlecht erloschen zu sein. Wappen: Blaue Spitze in Silber. In derselben, auf grünem Hügel, ein silberner Strauß mit einem Hufeisen im Schnabel. Beiderseits der Spitze je drei rote Lilien (2, 1). Offener, gekrönter Helm mit rot-weißen, links blau-weißen Decken. Zier: Zwischen zwei, von Weiß über Blau und Eot über Weiß geteilten Hörnern, aus deren Mundlöchern je eine rote Lilie ragt, steht der Strauß mit dem Hufeisen im Schnabel. Quellen: P. J. Wichner: Kloster Admont und seine Beziehungen zum Bergbau und Hüttenbetrieb. — Starzer: Landesfürstliche Lehen, Heft XVII. — Grabsteine zu Vordernberg und Leoben. — Innerberger Gedenkbuch im Pfarrarchive Eisenerz. — Adelsarchiv. — Steierm. Landes­ archiv, Vordernberger Marktarchiv, Inventare. — Pfarramt Kallwang, Metriken. Johann Josef Ignaz, Rauheisenverleger in Leoben, Anna, verm. mit Philipp Prugger, Hammergewerken in Kindberg, und Barbara, verm. mit Simon Schwarzenbacher v. Pilstein, Postmeister in Bruck a. Mur. Der obgenannte Franz Josef Stanzinger v. Gullingstein vermählte sich laut Heiratsvertrag vom 23. Oktober 1735 mit Maria Anna, Tochter des Kallwanger Hammerherrn Thoman Thün und der Maria Christina, geb. Poldt: Maria Anna, geb. Thün, starb zu Vordern­ berg am 26. Jänner 1779 und hinterließ ihrem überlebenden Gatten die Hälfte des reinen Nach­ lasses, der sich auf 65.546 fl. belief und eine in Dukaten und Talern bestehende Barschaft von 13.430 fl. aufwies. Die Pretiosen wurden mit 2234 fl. bewertet. Aus dieser Ehe stammten die Kinder: P. Stefan, Profeß zu Reun, der 1500 fl. Abfertigung erhielt, Joh. Leopold, Verweser des Kommunitäts-Floßofens in Vordernberg, der am 19. September 1772 zu Leoben sich mit Johanna, Tochter des Josef v. Eggenwald, vermählte, die nach seinem Ableben einen N. Florian ehelichte; Rosina, am 11. Juli 1771 zu Kindberg verm. mit dem dortigen Hammer­ gewerken Johann Prugger; Christine, am 21. Juli 1778 verm. mit Anton Thaddäus Taurer v. Gallenstein, Hammerherrn in Sachendorf, und Maria Anna, verm. zu Vordernberg am 18. August 1759 mit Joh. Josef Egger, Hammerherrn in Sachendorf, dessen Besitz nach seinem frühzeitigen Ableben sein Schwager Taurer übernahm. — Auch die 1731 verstorbene Maria Theresia Stanzinger, geb, v, Reichenau, hatte eine ansehnliche Dukatensammlung, über 130 Stück, hinterlassen. Von ihrem Schmucke seien erwähnt: zwei Perlen mit je 2‘/§ Loth, auf 52, bzw. 40 fl. geschätzt, andere Perlen, Diamantringe mit 14 und 9 Diamanten (50, bzw. 10 fl.), Kreuz und Ohrringe mit Rubinen (38 fl.), 7 Ellen Silberbänder, 3*/a Ellen Goldbänder u. dgl. (Vordernberger Marktarchiv, Inventar.) *) Franz Josef Stanzinger beziffert in seinem Gesuche um Bestätigung des Adels das von ihm in 33 Jahren von seinem Radwerke geleistete Mautgefälle auf über 140.000 fl, — Es war. daher der den Gewerken verliehene Titel „kaiserlicher Kammergutsbeförderer“ sehr wohl begründet.

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