Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

329 reinen Kupfers mit großem Erfolge anwendete. Er erhielt mit seinen Brüdern i. J. 1700 den Beiehsfreiherrnstand. Sein Sohn Joh. Gottlieb erlangte mit seinem Vetter Job. Leopold 1731 den Grafenstand. Joh. Leopold war der Sohn des Hans Friedrich, eines sehr verdienstvollen Bergmannes, der 1696 nach der Absetzung des Verwesers Wolf Sigmund v. Kimpach (1684—1696) die Neuordnung und Wiederaufrichtung des durch Kimpach arg in Verfall gekommenen Idrianer Bergbaues übernahm und so glän­ zend sich bewährte, daß das Bergwerk schon nach vier Jahren in so guten Stand gebracht war, wie niemals zuvor. Hans Friedrich war dann geraume Zeit i.-ö. Hofkammerrat1). Mit Hans Adams Urenkel, dem Geheimen Bäte und Vizepräsidenten der Hof­ kammer in Münz- und Bergwesen, Johann Gottlieb, erlosch das Geschlecht2). Stammwappen: Im weißen Schilde eine rote Spitze, beiderseits begleitet von einem roten Adlerfluge. Geschlossener Helm mit Wulst und rot-weißen Decken; offener, roter Flug, mit je einem weißen Spickel belegt. 1685, 4. April: Bittermäßiger Beichs- und erbländischer Adel mit „v. Walchen- berg“, Salva Guardia und Botwachsfreiheit nebst Wappenbesserung für Hans Adam Stampfer. Das verbesserte Wappen zeigt im weißen Schilde in der von Adlerflügen begleiteten roten Spitze einen zweihügeligen Eisen- und Kupferberg mit einer Stolleneinfahrt, auf dem Berge einen schwarzen Adler; die roten Adlerflügel, welche die Spitze begleiten, sind mit je einem weißen Sparren belegt. Offener, gekrönter Helm mit offenem, wie im Schilde gezeichnetem, rotem Fluge, zwischen dem der Berg mit dem Adler erscheint. 1700, 10. November: Beichsfreiherrnstand mit dem Titel „Wohlgeboren“ für Johann Josef, Joh. Friedrich und Franz Adam Stampfer. (Der Schild blieb unverändert.) 1731, 5. Mai: Grafenstand mit dem Titel „Hoch- und Wohlgeboren“ sowie Vermehrung des Wappens mit dem der erloschenen Kemeter v. Tribein für Johann Gottlieb und Johann Leopold Freiherrn Stampfer v. Walchenberg. Quellen: Adelsarchiv. — Steierni. Landesarchiv, Marktarchiv Vordernberg, Ratsprotokolle und Inventare. — v. Zahn: Hausbuch der Frau Maria Elisabeth Stampfer, Wien, Holder 1887. Vgl. v. Platzer: Zur Genealogie der gräfl. Stampferschen Familie, Carinthia 1870 (Filiation und Standeserhebungen teilweise unrichtig). — v. Pantz: Über einige steirisch-kärntische Gewerken­ familien, Carinthia 1902. — Dr. Karl A. Redlich: Bergbaue Steiermarks, II., Die Waleben bei Oeblarn, Leoben 1903. — Adam Wolf: Geschichtliche Bilder aps Österreich, 2. Band, Wien, bei Braumüller 1880. *) Vgl. v. Srbik: Der staatl. Exporthandel Österreichs, S. 120 u. f. 2) Johann Gottlieb Graf Stampfer, der nach seinem in Schemnitz verstorbenen Großvater den Namen führte, war der Sohn des 1753 zu Klagenfurt verstorbenen Joh. Josef, Landrechts­ beisitzers, und der Katharina Freiin v. Teuffenbach. Er trat in den ungarischen Bergstädten in den Dienst, wurde 1764 daselbst Oberstkammergraf, 1774 Hofrat und ein Jahr darauf geheimer Rat. 1787 wurde er zum Vizepräsidenten der Hofkammer in Münz- und Bergwesen ernannt und zog sich 1801 nach Klagenfurt in den Ruhestand zurück, woselbst er im Stampferschen Hause am 9. Februar 1807 als der letzte seines Geschlechtes starb. Johann Gottlieb war mit Josefa, geb. Gräfin Szechenyi, vermählt, die zu Wien am 22. Februar 1798 starb. Das einzige dieser Ehe entsprossene Kind, die Tochter Johanna, geb. 31. Juli 1790, starb am 14. Februar 1801 im Salesianerinnenkloster am Renn­ weg. (Auszüge des Friedr. Fr. v. Haan aus den Testamenten u. Verlaßabhandlungen adeliger Personen.)

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