Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

324 Wappen : Gevierter Schild, 1 und 4 ein Greif mit einem Hammer in den Vorderpranken, 2 und 3 ein Schwan. Geschlossener Helm mit Wulst. Zier: fünf Straußenfedern. Quellen : Steierm. Landesarchiv, Innerberger Eisenakten. Stadler v. Gestirnen Tiroler heim steirischen Bergwesen; durchaus keine vereinzelte Erscheinung! Die weite Verbreitung des Bergbaues in den Alpenländern führte zu mannigfachen Wechselbeziehungen besonders bei den Salinen, die ja unter landesfürstlicher Ver­ waltung standen, was den Zuzug fremder Beamtenschaft erleichterte. Tirol hat von jeher einen nicht unbedeutenden Teil seiner Intelligenz an die östlichen Alpen­ länder abgegeben. Wir haben im 17. Jahrhunderte eine starke tirolische Einwan­ derung nach Stadt Steyr zu verzeichnen, aus der mehrere hochangesehene Eisen­ händler hervorgingen, und um ein anderes Beispiel zu geben, waren noch vor wenigen Jahrzehnten die gesuchtesten Anwälte in Kärnten tirolischer Abstammung. Die Stadler sind in Matrei am Brenner daheim, wo der Marktrichter Michael Stadler am 9. Mai 1555 einen kaiserlichen Wappenbrief erhielt. 1601, 6. März, erlangten dessen Söhne Christoph, Michael und Georg den erbländischen Adel mit „v. Gestirnen“ und die Rot-Wachsfreiheit. Christoph kam in bambergischen Diensten nach Kärnten, woselbst seine Nachkommen 1671 unter die Landstände aufgenommen wurden und durch die Vermählung des Job. Bap. Stadler v. Gstirner mit Anna v. Bruggersdorf, der Enkelin des Althofener Gewerken Wolf Bader v. Edlinghofen, 1682 in den Besitz eines Stuckofens in der Lölling gelangten, der jedoch schon 1692 wieder veräußert wurde. Die von den beiden jüngeren Brüdern gegründeten Linien blieben in der Heimat, IVpchaels Nachkommen bis auf unsere Tage am Matreier Stammhause1). Beim steirischen Eisenwesen finden wir nur einen aus der Familie und wohl aus der Kärntner Linie. Franz Anton Stadler v. „Gstirner“, wie er sich nennt, der aber 54 Jahre, von 1708—1763, sein Radwerk Nr. 1 in Vordernberg inne­ hatte. Er starb am 13. April 1763, 74 Jahre alt, und wurde an der Seite seiner ersten Gemahlin Eva Theresia, aus dem bekannten Gewerkengeschlechte der Schräg], j- 69 Jahre alt, am 18. Dezember 1756, in der Kirche zu Vordernberg beigesetzt* 2). ’) Das Prädikat „v. Gstirner“ stammt zweifellos von der Matreier Familie der Gstirner, der die Mutter der geadelten Bruder, Margarethe, f 3. März 1591, angehörte. Durch ihre Ehe mit Michael Stadler waren Gstirnersche Güter und vielleicht auch der Stammhof derselben, der Hof „ze Gastürn“ im Navistale, Gericht Steinach am Brenner, an die Stadler gelangt. (S. v. SchnIlern: Über das Geschlecht der Gstirner v. Weidach, Monatsblatt „Adler“ 1918, Nr. 17—19.) 2) Die zweite Frau des Franz Anton Stadler, mit der er jedoch keine Kinder gehabt zu haben scheint, war Maria Magdalena, geb. Lampl. — Der reine Nachlaß seiner Tochter Anna Maria Kraßberger, geb. v. Stadler, belief sich auf 80.337 fl. — Zu Admont waren zwei Mitglieder des Geschlechtes Conventualen : P. Berthold v. Stadler 1681—1743 und P. Friedrich Stadler 1688 bis 1748, der als Verwalter der stiftischen Werke in Stegmühl und Trieben fungierte. (P. Jakob Wichner : Geschichte von Admont.)

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