Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges
322 gelöst wurde. 1559 erwarb er noch einen halben Hammer „in der Leoben“ ob Vordernberg und nahm nun, des Leobner Bürgerrechtes entlassen, seinen Sitz am „Löwenhofe“. 1563 ist Kaspar Spät Eisenverleger in Leoben und 1599 bewirbt sich ein ebenso genannter Spätt um das Bergrichteramt in Friesach. Wappen (nach Siegeln): Im Schilde zwei gekreuzte Bergeisen. Quellen: Steierm, Landesarchiv, Vordernberger Archiv, Inventars. — Wichner-Schmelzer: Leoben. v. Springenfels. Wolf Springenfels stand von 1638—1654 in St. Gallen und anderen Orten in Diensten der Innerberger Hauptgewerkschaft. Durch seine am 15. Juni 1648 zu Leoben geschlossene Ehe mit Anna Susanne, geb. Zech, der Witwe des Leobner Bürgers Georg v. Pil, kam er mit den einflußreichen Kreisen der Stadt in Verbindung, denen er wohl seine Berufung zum Verweser der drei Radwerke zu danken hatte, welche die Stadt Leoben damals besaß. Ihm und seinen Brüdern Michael und Andrae wurde am 5. August 1658 der rittermäßige Adel mit dem Ehrenworte „von“ und die Rotwachsfreiheit verliehen. Von den vorgenannten Brüdern hatte Michael sieben Jahre vor dem Feinde gedient, wurde dann Proviantoffizier, Quartier kommissär und endlich Proviantverwalter in Neuhäusl. Andrae hatte ebenfalls als Proviantoffizier und Oberfeldschreiber in den ungarischen Bergstädten seine Laufbahn begonnen und stand dann als Muster- und Kriegskommissär in der Grenze. Für uns kommt nur die Nachkommenschaft des Wolf v. Springenfels in Betracht, die bis zu Beginn des 19. Jahrhundertes in Obersteier blühte. Wolfs Sohn, Wolf Ludwig, knüpfte die durch seinen Vater eingeleitete Ver bindung mit den im Eisenwesen tätigen Familien noch fester. Er ehelichte am 19. Februar 1660 zu Leoben Justina, Tochter des Vordernberger Amtmannes Hans Andrae Ferr v. Ferrenthal, und der Sofie Konstanze, geb. v. Leuzendorf, und erwarb 1667 von der Stadt Leoben das Radwerk Nr. 5 in Vordernberg „am Plotschach“ genannt, das er am 16. Mai 1690 dem Manne seiner Tochter Maria Konstanze, dem Stegmühler Hammergewerken Peter Christoph Schragl, abtrat. Für die Familie Schragl wurde der Antritt dieses RadWerkes zu einer anderthalb Jahr hundert währenden Grundlage gesicherter Wohlhabenheit. Außer der Tochter hatte Wolf Ludwig v. Springenfels 2 Söhne, den Christoph Andrae und den Hans Andrae, Letzterer diente bei der'Buchhalterei in Graz und starb daselbst 1725; fünf Jahre später folgte ihm seine Frau Maria. Christoph Andrae blieb beim Eisen, war Hammerherr in Kallwang, stiftete und erbaute mit seiner Gattin Anna, Tochter des Strechauer Pflegers Franz Poldt, die reich mit Stuck gezierte Kreuzkapelle in der Kallwanger Pfarrkirche. Unter dem in Stuck ausgeführten Wappen des Stifters gibt eine lateinische Inschrift weitere Nachricht. Christoph Andrae war Comes palatinus, gründete die Rosen kranzbruderschaft und starb zu Kallwang, 83 Jahre alt, am 29. Juli 1745. Seine Frau, von der eine Messenstiftung an der Pfarrkirche heute noch besteht, folgte
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