Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges
320 dem Sitze in Eisenerz. In dieser Stellung machte sich Silbereysen durch Einführung des Pulvers beim Badmerer Bergbaue um 1635 verdient. Es ist auffallend, daß die Verwendung des Pulvers als Sprengmittel bei unseren alpenländischen Bergbauen erst so spät erfolgte. Schemnitz war 1626 vorausgegangen, 1677 wurde in der Walchen bei Öblarn Pulver verwendet, am Hüttenberger Erzberge 1708 und am steirischen kaum vor 1720. Am 16. Mai 1624 erhielt er von Kaiser Ferdinand II. den rittermäßigen Reichs- und erbländischen Adel mit Wappenvermehrung und dem Prädikate „v. Seebruggen“. Martin Silbereysen, der ältere, und sein ungenannter Bruder, der i.-ö. Kammer registrator war, hatten angeblich von einem König von England (!) ein Wappen erhalten, u. zw. im Schilde einen Mohren mit einem mit zwei silbernen Bingen beschlagenen Eisenstab. Die Urkunde war jedoch bei dem großen Brande von Eisenerz i. J. 1615 zugrunde gegangen. Dieses Wappen wurde nun durch Auf nahme des Wappens der im Adelsgesuche nicht genannten Mutter des Martin, welches in die vordere Schildeshälfte gestellt wurde, vermehrt. Außer Martin finden wir um die Wende des 16. Jahrhundertes noch Wolf Silbereysen als Eisenerzer Badmeister: er besaß das halbe Scheicheische Badwerk an der Schollnitz (1599 an Kaspar Lichtenperger verkauft) und das von seinem Schwiegervater Michael Grueber übernommene Hilleprandsche Badwerk, das er 1600 seinem Vetter Hans Silbereysen abtrat, von dem es dann Pangratz Geyer und dessen Frau Sara erwarben. Diese raschen Verkäufe waren durch die Gegen reformation veranlaßt. Wolf starb 1608, worauf seine Witwe Helene, geb. Grueber, den Steyrer Bürger Hans Giegler ehelichte. Ein Zweig des Geschlechtes zog nach Freistadt, dem alten Handelsplätze des Steyrer Eisens nach Böhmen, einem privi legierten „Legorte“, woselbst Wolf Silbereysen um 1630 als Eisenhändler erscheint. Wappen: Gespaltener Schild mit blauem Herzschild, in diesem auf grünem Dreiberge ein Strauß mit einem Hufeisen im Schnabel. Vorne geteilt, oben in Weiß eine rechte rote Spitze, unten in Rot ein weißer Sparren. Hinten in Gelb auf grünem Berge ein Mohr mit goldenem Bund am Kopfe, abflatternden Bändern und ebensolchem Lendenschurze; die Linke in die Seite gestemmt, in der empor gestreckten Rechten ein Eisenstab mit silberner Spitze und zwei ebensolchen Ringen. Offener gekrönter Helm mit rechts schwarz-gelben, links rot-weißen Decken. Zier: zwischen zwei Hörnern, deren rechtes von Bot über Weiß, deren linkes von Gelb über Schwarz geteilt ist und aus dessen Mundlöchern 3 grüne Pfauenspiegel ragen, wächst der Mohr mit dem Eisenstab. Quellen: Adelsarchiv. — Innerberger Eisenakten im Großreiflinger Kastenarchive, nun im Statthaltereiarchive in Graz. Vgl. Penseh-Pantz : Eegesten zum Innerberger Eisenwesen. Sittich v. Silian. Philipp Sittich wurde nach Georg Friewirt zum Friedhof 1588 Amtmann in Eisenerz, vorher war er Pfleger der Herrschaft Ernau im Liesingtale an der damals wichtigen Salzstraße von Aussee nach Leoben. Seine Beziehungen zum Tale
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