Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

313 blatte sind Aufzeichnungen über Gottlieb Schröffls und seiner Geschwister Geburten enthalten, die, wahrscheinlich von seiner Mutter stammend, Schröffl selbst zur An­ lage des Familienbuches angeregt haben dürften. Mit Gottlieb Schröffl endete die Bedeutung des Geschlechtes für das Eisen­ wesen ; seine Söhne, zumeist kaiserl. Beamte, blieben zwar eine Zeit hindurch noch im Bergwesen tätig, sie kamen jedoch zumeist außer Landes. Sein Urenkel Ignaz Schröffl v. Mannsperg wurde durch seine Heirat mit der Gräfin Bosalie Stock­ hammer Freiherr — die Erhebung fand zwei Tage vor der Vermählung statt — und Herr auf Burg Bernstein und Augezd in Mähren, Landmarschall und Geheimer Rat, er brachte das Geschlecht auf den Höhepunkt des Glanzes und Ansehens, das jedoch in diesem Zweige bereits mit seinem Sohne Franz Josef Ignaz zu Brünn 1808 im Mannesstamme und 1880 auch in weiblicher Linie erlosch ’)■ Stammwappen (v. J. 1610?): Im Schilde auf einem beiderseits abgekappten Zweige, der im unteren Schildesteile schräg rechts liegt, eine natür­ liche Bose auf einem von dem Zweige ausgehenden, beblätterten, pfahlweise gestellten Stiele. (Nach Siegeln des Abraham Schröffl v. J. 1623; ähnlich ist der Schild in der Schröfflschen Stammtafel im Archive Bozinka dargestellt: ein Schrägbalken, aus dem pfahl­ weise eine beblätterte Rose wächst.) Wappen v. J. 1646: Geviert, 1 und 4 in Bot auf felsigem Wappen des Gott- Dreiberg ein einwärts springender Steinbock, 2 und 3 in Blau eine lieb Schröffl , goldene Lilie. Offener, gekrönter Helm mit rechts blau-gelben, links v. Mannsperg 1646. ^t-weiflen Decken. Zier: ein Bergmann in weißer (Maximilianischer) Bergmannstracht, in der Rechten einen Berghammer haltend, in der Linken eine Berghaue geschultert; offener Flug, rechts Weiß über Bot, links Gold über Blau geteilt. Wappen v. J. 1655: 1 und 4 in Bot auf grünem Grunde der Bergmann, 2 und 3 in Gold ein halber, golden gekr., schwarzer Adler am Spalt mit gold. Szepter. Zwei offene, gekr. Helme. I. mit rot-weißen Decken; Zier: zwischen offenem, von Weiß über Bot überecks geteiltem Fluge der Steinbock. II. mit schwarz-gelben Decken; Zier: zwischen offenem, von Gelb über Schwarz überecks geteiltem Fluge der Bergmann. Wappen v. J. 1662: 1, 2 und 3 wie 1655, 4 wie 1646. Die Helme wie 1655, jedoch zur „Verböserung“ zwischen ihnen ein spitzer Felsen. Im freiherrlichen Schilde von 1702 und 1773 erscheint der Bergmann blau (!) gekleidet, 1773 ist in 2 und 3 ein ganzer Adler. 1702 und 1773: Roter, bekrönter Mittelschild mit weißen Balken; ferners 3 Helme, I und III wie 1655, nur die 'j Im 18. Jahrhunderte finden sich noch Angehörige dieses Geschlechtes in unseren Ge­ genden; so P. Bonifaz, 1708 Superior am Sonntagsbeig bei Waidhofen a. d. Y., dann Ferdinand Karl v. Schröffl, 1748 Amtsgegenschreiber und 1751—1757 Amtmann in Vordernberg, dessen Witwe Cordula, geb. v. Sulzperg, in Vordernberg lebte. (Marktarchiv Vordernberg, Inventare.) Dieser Vordernberger Schröffl führte einen gevierten Schild mit Herzschild, in letzterem einen Bergmann, der gegen eine am linken Schildesrande stehende Erzwand mit einer Berghaue schlägt. 1 und 4 einen Schroffen (steilen Berg), 2 und 3 einen gekrönten springenden Löwen. Offenen, ge­ krönten Helm mit 4 Straußenfedern. (Nach Siegeln des Vordernberger Amtmannes.)

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