Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

312 ddo. Wien, 20. Mai 1662, eine Wappenvermehrung; er war auch Böm. Kais. Majestät Bat. Viermal hatte sieh Gottlieb Sehröffl vermählt und seine Wahl immer unter den Töchtern der maßgebenden Familien seiner Vaterstadt Steyr getroffen; 21 Kinder stammten aus den letzten drei Ehen. Die erste Frau war kinderlos, von der zweiten stammten 2, von der dritten 12 und von der vierten 7 Kinder. Die Geburten umfassen die Zeit von 1637 bis 1669. also vom 27. bis zum 59. Lebens­ jahre Schröffls1)- Gottlieb Sehröffl vermählte sich am 10. Juli 1634 mit Eva Stauder, t 8. Mai 1635. Die Stauder sind seit 1588 in der Steyrer Bürgerschaft und stammten aus Münzbach. Andrae Stauder, Evas Vater, war Katsbürger zu Steyr. — Maria Brenner, die zweite Frau, verm. am 19. Oktober 1635, f 1. Jänner 1640, war wohl die Schwester des Stadtrichters Zacharias Brenner, der sich 1655 mit einer Tochter des Hofrichters von Garsten, Sebastian v. Hartmannstein — Gottlieb Schröffls "Schwager — vermählte. — Die dritte Ehe mit Kleophe Neidlinger schloß Sehröffl am 13. Mai 1641; sie starb, erst 34 Jahre alt, am 12. April 1655. Die Neidlinger sind ein seit dem 16. Jahrhunderte in Leoben* 2) und in der Folge auch zu Steyr seßhaftes Geschlecht. Von Kleophe ist nur der Name ihrer Mutter Anna Maria, geb. Bengler, bekannt, die 1660 als Witwe testiert und außer ihrer Tochter zwei Söhne hinterließ, deren älterer, Hans Anton, verm. mit Anna Katharina v. Bantz, 1658 Bfleger und Landgerichtsverwalter zu Kust, dann kais. Forstmeister im Ennstale, mit dem Sitze in Irdning, war3). — Am 19. Oktober 1655, also nach sechs Monaten, ging Sehröffl seine vierte Ehe mit Begina, Tochter des verstorbenen Batsbürgers Max Wusehletitsch und der Begina, geb. Wenig v. Greifenfels, geb. 26. Februar 1629, f 24. September 1692, ein. Wusehletitsch wurde 1617 Bürger zu Steyr und errichtete eine dritte Apotheke, betätigte sich aber auch sonst an Handelsunternehmungen. Sämtliche Frauen Schröffls stammten aus wappenmäßigen Familien, als adelig können nur Kleophe Neidlinger und Begina Wusehletitsch an­ gesehen werden. — Sehröffl hat über seine Familienverhältnisse ein eigenhändig geschriebenes Gedenkbuch hinterlassen, das von seiner vierten Gemahlin fortgesetzt wurde. Das Gedenkbuch, welches sich im gräflich Mittrowsky’schen Archive zu Bozinka in Mähren befindet, beginnt mit der Verlobung Schröffls mit Eva Stauder am 13. Juni 1634 und endet mit dem Tode seiner Tochter Maria Katharina, ver­ ehelichten Vorig v. Hochhaus, die am 23. Dezember 1683 starb; auf einem Bei- *) Gegenüber diesem Kindereeichtume Gottlieb Schröffls fällt die rasche Abnahme des Kindersegens in den folgenden Generationen auf. Schröffls älterer Sohn Maximilian hatte nur einen Sohn, der unvermählt starb. Von dem jüngeren Sohne Gottliebs, dem Joh. Leopold, stammten 9 Kinder; nur ein Sohn, Franz, setzte den Stamm mit 6 Kindern fort. Dessen Sohn Ignaz, also der Urenkel Gottliebs, hatte nur einen Sohn, Franz Josef, mit dessen beiden Töchtern das Ge­ schlecht erlosch. Wir haben also von Abraham, f 1636, bis zum Erlöschen, 1880, folgende Geburts­ zahlen: 6, 21, 9, 6, 1, 2. 2) So Hans Karl Neidlinger 1569, ein sehr vermögender Leobener Handelsherr. (Wichner- Schmelzer, Beiträge zur Geschichte von Leoben.) 3) Anna Maria Neidlinger, geb. Rengier, siegelt: Gekrönter Schild, in demselben ein Oster­ lamm mit der Fahne. Das Wappen der Neidlinger zeigt 2 gegen die Spaltlinie springende Löwen, offenen Helm, auf demselben der Löwe zwischen 2 Hörnern wachsend. (Archiv Steyr.)

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