Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

308 Stammwappen: Von Eot über Weiß schrägrechts geteilter Schild, belegt mit einem Mohren mit weißer Lendenbinde, Hals und linkes Ohr mit einem goldenen Hinge geschmückt. Der Mohr hält mit beiden Händen einen bewurzelten „Poxherndelbaum“ mit daranhängenden schwarzen Früchten. Stechhelm mit rot­ weißen Decken und weißem Wulst mit abfliegenden Enden. Zier: der Mohr wachsend, Wappen v. J. 1622: Gevierter Schild, 1 von Eot über Weiß, 4 von Weiß über Eot schrägrechts geteilt; 2 und 3 in Gelb ein Mohrenkopf, der am linken Ohr mit einer weißen Perle geziert ist. Offener gekr. Helm mit rechts schwarz-gelben, links rot-weißen Decken. Zier: ein gekrönter Mohr, bis zu den Hüften mit einem rot-weiß gespaltenen Schurz bekleidet, das linke Ohr mit einer weißen Perle, der linke Arm mit einem gelben Band geschmückt. Ein Köcher mit Flitschpfeilen über die Achsel geworfen. Mit beiden Händen hält der Mohr einen gespannten, zum Schusse fertigen goldenen Bogen1). Quellen: Adelsarchiv. — Hofkammerarchiv. — Archiv der Stadt Steyr, Ratsprotokolle und Testamente. Schretter. Johann Georg Schretter war in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundertes Eisenverleger in Leoben, woselbst er am 7. Juli 1708 im Alter von 79 Jahren starb. Schretter war mit Katharina, geb. Sehragl, vermählt, die die Gewerk­ schaft Furth bei Tregelwang im Paltentale besaß. Sie starb daselbst am 3. De­ zember 1687 und wurde in der Kirche zu Gaishorn bestattet, in der sie 1677 hatte den Hochaltar errichten lassen. Wappen nach Siegeln: Gevierter Schild, 1 und 4 eine Doppel-Lilie, 2 und 3 durch eine Spitze geteilt, in jedem der drei Felder ein brennendes Herz. Offener gekrönter Helm. Zier: zwischen einem offenen.Fluge das brennende Herz. Quellen : Leobner Metriken. -—Hofkammerarchiv, Bisenakten. — Grabstein in der Kirche zu Gaishorn. Schröckenfux. Die Schröckenfux sind seit Jahrhunderten beim Eisenwesen und noch heute als Sensengewerken in Eoßleithen bei Windisch-Garsten tätig. Sie stammen aus Waidhofen a. d. Ybbs, von wo Michael Schröckenfux Ende des 16. Jahrhunderts nach Leonstein in Oberösterreich zog. 1687 erwarben sie* >) Diese Wappenbesserung zeigt die Sucht, der damaligen Mode entsprechend, einen als vor­ nehmer geltenden gevierten Schild ins Wappen zu nehmen. — Der Mohrenkopf war das Zeugs­ zeichen, die Warenmarke, des Anton Schreiner. Die Wahl dieser Marke und des Stammwappens lassen vermuten, daß die Schreiner aus Waidhofen a. d. Ybbs ihren Ursprung nahmen und den Mohren nach dem Wappen dieser Stadt wählten.

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