Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges

307 gesehene Fall ein, als Thomas Schrapaeher, erst 39 Jahre alt, i. J. 1628 seiner Frau Margarethe und seiner Tochter Anna ins Grab folgte1). Wappen der Schrapaeher v. J. 1626: Gevierter Schild. 1 und 4 in Bot ein silberner Panther, 2 und 3 in Schwarz ein weißgekleideter Bergmann, in der Linken ein Bergeisen, in der Fechten über sich einen Lindenbaum mit ge- stümmelten Ästen haltend, um den Kopf einen Kranz aus Lindenblättern. Offener gekrönter Helm. Kleinod: zwischen zwei Hörnern, von welchen das rechte oben rot, unten silbern, das linke oben golden, unten schwarz ist, der Panther wachsend, in der rechten Pranke den Lindenbaum des Schildes haltend. Deeken: rechts schwarz-golden, links rot-silbern. Das Stammwappen der Schrapaeher zeigt einen gespaltenen Schild, vorn in Bot einen silbernen Panther, rückwärts in Gold einen schwarzen wilden Mann mit einem Lindenbaum mit abgeschlagenen Ästen in der Fechten. Decken und Zier wie im Wappen von 1626, der Panther jedoch ohne den Lindenbaum. Quellen: Adelsarchiv. — Hofkammerarchiv, Familien-Akten. — Stadtarchiv Steyr. v. Schreiner. Stadt steyrisches Bürgergeschlecht, auch zu Weyer seßhaft, wo um 1600 ein Wolfgang Schreiner als Katsbürger erscheint. Anthony Schreiner hatte durch seine Verheiratung mit Margaretha, Tochter des Gewerken Blasius Pantz, dreiviertel Anteile an der Alt-Pantzischen Gewerkschaft in Weißenbach an sieh gebracht, wohnte jedoch nicht im Gebiete der Herrschaft Gallenstein. 1614 gestaltete er den zur Pantzischen Gewerkschaft gehörigen Hammer in der Frenz in einen Blech­ hammer um. In Anerkennung der ersprießlichen Dienste, welche seine Voreltern und er selbst in die 20 Jahre in der Beförderung des Innerberger Kammergutes geleistet hatte, erhielt er von Kaiser Ferdinand II. am 12. September 1622 den rittermäßigen Adel unter gleichzeitiger Besserung des seinen Voreltern von Kaiser Ferdinand I. verliehenen Wappens mit der Kot-Wachsfreiheit. Anthony Schreiner war 1625—1629 Vorgeher und 1630 — 1641 Obervorgeher in Weyer, sein Sohn Hans 1641—1642 Vorgeher zu Steyr, dessen Tochter hatte den Wiguleus Neidhart v. Spätenbrunn geheiratet und forderte 1669 ein Darlehen von 12.000 fl. von der Gewerkschaft. Ein von Anton v. Schreiner abstammender Zweig — die zahlreich erhaltenen Siegel zeigen das Wappen v. J. 1622 — blieb in Steyr bis Ende des 18. Jahr­ hundertes im Bürgerstande seßhaft. 1656 wird Gottlieb Schreiner, „Burgerkind“ als Lederermeister zum Bürger angenommen; 1709 —1732 sitzt Hans Ludwig, 1710—1728 Hans Georg im äußeren Bäte, ebenso 1762 und die folgenden Jahre Ignaz, der 1757 den Bürgereid leistete. *) Über die weiteren Schicksale der Schrapaeher ist wenig bekannt. 1662 erhält ein Andrae Schrapaeher, der vorher in einem Regimente diente, das Bürgerrecht, zu Steyr und Christoph Schrapaeher ist 1686 Fähnrich im Mannsfeldschen Regiment zu Pest. 20 '

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