Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges
303 Wappen der Sehoiber v. Greifen Stern: 1 und 4 Blau über Gelb geteilt, belegt mit einem in Farben gewechselten Greifen, der in den Vorderpranken einen silbernen Stern hält. 2 und 3 in Weiß ein grüner Berg mit einem „aus der Grube steigenden“ Bergmann, der in der Rechten einen Fausthammer, in der Linken eine Eisenblüte hält. Geschlossener Helm mit rechts blau-gelben, links schwarz-weißen Decken und ebensolchem Wulst. Zier: der Greif mit dem Sterne wachsend. Wappen der Sehoiber v. Engelstein: ein von Gold und Blau ge spaltener Schild mit einer roten Spitze. In dieser ein weiß gekleideter Bergmann wachsend, in der Rechten einen Berghammer. Vorne im goldenen Felde ein schwarzer Adler, hinten ein goldener Löwe, in der rechten Vorderpranke einen goldenen Stern haltend; Offener gekr. Helm mit schwarz-gelben, links rot-weißen Decken. Zier: inmitten eines offenen schwarzen Fluges, deren jeder Teil mt einem goldenen Sterne belegt ist, der Bergmann wie im Schilde. Quellen: Adelsarchiv. — Archiv der Stadt Steyr, Ratsprotokolle und Inventare. v. Schragl. Kallwang, im grünen Tale der Liesing, ist die Heimat der Schragl. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhundertes — die Matriken beginnen um 1639 — finden wir sie daselbst als Hammerherrn und auch als Knappen in dem dortigen Kupferbaue, der 1469 zuerst erwähnt wird. Das gleichzeitige Auftreten mehrerer Familien dieses Namens in verschiedenen Lebensstellungen läßt vermuten, daß die Schragl dort schon sehr lange seßhaft waren und daß jener Schragl, den wir 1573 als Bürger und Kupferschmied zu Waidhofen a. d. Ybbs finden, wohl auch aus Kallwang gestammt haben dürfte. Bei der Gegenreformation scheint dieser abgezogen zu sein, denn später findet sieh der Name zu Waidhofen nicht mehr. 1643 erwirbt ein Martin Schragl mit. einer Taxe von 8 Talern das Bürgerrecht in Steyr, heiratet eine Tochter des Obervorgehers Hans v. Weißenberg und tritt in Dienste der Innerberger Hauptgewerkschaft. Die sichere Stammreihe des heute noch blühenden Geschlechtes beginnt mit Matthias Schragl, Hammergewerken zu Kallwang, der am 24. Oktober 1650 von Johann Döz, I. U. Licentiaten, Comes palatinus, bayrisch kurfürst!. Rat und Regiments- Sekretär zu Landshut, einen Wappenbrief erlangte. In der Folge entwickelten sich die Schragl zu einem der bedeutendsten Geschlechter unseres Eisenadels. Außer im Liesingtale zu Kallwang und in der Stegmühl pochten ihre Hämmer zu Pols, Möderbruck und Kapfenberg; 1690 traten sie mit Peter Christoph in den Kreis der Vordernberger Radmeister, dem sie länger als jede andere Familie durch fast anderthalb Jahrhunderte angehörten. Der Vorgenannte erwarb von seinem Schwieger vater Ludwig v. Springenfels 1690 das Radwerk Nr. 5 „am Plotschach“, das erst 1837 durch Verkauf seitens der Karl Maria von Schraglschen Kinder an Erzherzog Johann überging. Ignaz Christoph Schragl kaufte 1773 von der Stadt Leoben das Radwerk Nr. 9 „am Mitter-Rabegg“, das 1821 durch die Ehe seiner Enkelin Katha-
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