Die Gewerken im Bannkreise des Steirischen Erzberges
296 — wurde zu Kallwang am 2. Mai 1639 begraben, seine Gattin Maria folgte ihm nach 2 Jahren. 1641 war Martin Schüttenkopf, an den noch heute ein Wappenfenster im Pfarrhofe mit den Buchstaben M. 8. K. erinnert, am Besitze; acht Jahre dar nach baute Othmar Schüttenkopf das Haus um und ließ über dem Tore sein Wappen mit der Umschrift anbringen: „Othmar Schittenkopp Gott zur Ehr und Gedächtnuß auferpaut 1649 Jahr.“ Drei Jahre darnach kamen die Schüttenkopf mit Erasmus unter die Yordernberger Badgewerken. Christoph Zechner in St. Stefan ob Leoben, dessen Tochter Erasmus zur Frau hatte, mußte aus dem Konkurse des Hans Praitensteiner zur Deckung seiner bedeutenden Forderungen das Badwerk Nr. 1 in Vordernberg um 16.216 fl. übernehmen. Er überließ es seinem Schwiegersöhne, der jedoch schon 1662 verstarb, worauf seine Witwe den Leobner Paul Kielenprein ehelichte, der von 1662—1695 das Badwerk besaß. Maria war 1697 gestorben und hatte aus erster Ehe vier Kinder hinterlassen, den Johann Georg, der nach dem Ableben seines Stiefvaters 1695 das Badwerk übernahm und 1707 starb, ferners den nachgeborenen Franz Michael, der die Bhetorik absol vierte und als Eisenverleger in Leoben am 24. Juni 1705 verstarb, nachdem er zwei Jahre vorher Emerentia Kheiner, geb. v. Ferenthal, geehelicht hatte. Von Eras mus’ Töchtern war Anna Maria mit dem Gewerken Matthias Schröckenfux zu Mühlau bei Admont, sowie Bosina mit Hans Lebersorg, Bürger zu Weißenbach bei St. Gallen, vermählt. Johann Georg war mit Theresia Wappen des Othmar v. Schüt- Schrägt aus Kallwang verehelicht, die nach seinem Tode tenkopf v. J. '1619. Franz Anton Stadler V. Gstirner heiratete und ihm das Badwerk zubrachte. Aus ihrer ersten Ehe stammte der Sohn Johann Georg, Eisenverleger in Leoben, und die Tochter Margarethe, die an den Leobner Eisenverleger Kainz vermählt war. Mitte des 18. Jahrhundertes ver schwinden die Schüttenkopf in Obersteier; von 1800—1877 lebte ein Zweig in be scheidenen Verhältnissen in Graz, dessen Ausläufer heute in Wien dem kleinen Gewerbestande angehören. Wappen: Im goldenen Schilde ein springender schwarzer Leu mit roter Zunge. Offener gekrönter Helm mit schwarz-goldenen Decken. Zier: ein wachsender bärtiger Mann mit engem, von Schwarz und Gelb gespaltenem Leibrock, Leibbinde und Überschlag am Hals und Ärmel. Am Haupte eine schwarze, gelb ausgeschlagene Mütze mit 2 gelben Federn. In der Rechten hält der Mann ein Schwert, in der Linken einen abgeschlagenen Türkenkopf bei den Haaren. Quellen: Adelsdiplom im Besitze des Eduard v. Schüttenkopf in Wien. '— Pfarrarchiv Kallwang, Matriken und Auskünfte, mitgeteilt von Herrn Dr. Alfred v. Ehrenwerth. — Leobner Matriken. — Steierm. Landesarchiv, Yordernberger Marktarchiv, Inventare.
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